Pressemitteilung Nr. 6/11
Nach Auffassung der Investitionsbank Berlin (IBB) wohnen die Berliner weiterhin günstig, trotz sinkender Wohnraumreserven. „Wir halten diese Schlussfolgerung der IBB aus dem neuen Wohnungsmarktbericht für unzulässig und nicht durch aktuelle Daten belegt“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins anlässlich der heutigen Vorstellung des IBB-Wohnungsmarktberichtes 2010. Der Bericht hat die Mietbelastung in Berlin zum Schwerpunktthema. Doch leider verfügt der Bericht nur über Daten von 2006, die Phase rasant angestiegener Mieten bei Wiedervermietung ab 2007 wird also gar nicht erfasst. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass man mit dem Wohnungsmarktbericht mäßigend auf die Diskussion über die Berliner Mietenentwicklung Einfluss nehmen will, ohne die Verhältnisse wirklich zu kennen“, monierte Wild.
Die durch den IBB-Wohnungsmarktbericht unterstützte Forderung nach mehr Wohnungsneubau hält der Berliner Mieterverein für eine Scheindebatte. Wohnungsneubau sei als Baulückenschließung sinnvoll, biete aber wegen der hohen Mietpreise ab 10,- Euro pro Quadratmeter im Monat nettokalt keine Lösung der Berliner Wohnungsmarktprobleme. Viel wichtiger sei es, die weitere Verringerung des preisgünstigen Mietwohnungsbestandes zu verhindern, erklärte Wild. „Wir benötigen dringend ein Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum in Gewerbe oder Ferienwohnungen, die konsequente Verfolgung von spekulativem Leerstand und den Ausschluss von Umwandlungen in Eigentumswohnungen in Milieuschutzgebieten„. Dafür solle der Berliner Senat Rechnung tragen. Als Schutz für die auch im IBB-Wohnungsmarktbericht dokumentierten Steigerungen bei den Wiedervermietungen helfe hingegen nur eine mietrechtliche Kappung, die der Bundesgesetzgeber beschließen müsse.
03.03.2018