Pressemitteilung 35/2015
„Wir sehen das Übernahmeangebot der VONOVIA an die Deutsche Wohnen kritisch, weil jeder Erwerb auch finanziert werden muss“, erklärte Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. „Unsere Sorge ist, dass die Mieter über weitere Mietsteigerungen und die vom Vonovia–Chef Buch angekündigten Synergien in Höhe von 84 Millionen Euro an den Lasten des Immobiliendeals beteiligt werden“, so Wild.
Vonovia befindet sich auf einem wirtschaftlichen Konsolidierungskurs, nachdem es noch 2009 auch aus Sicht der Mieter erhebliche Probleme gab. Doch die Investitionen in den Wohnungsbestand wie auch die Eckdaten der Bewirtschaftung (zu verwaltende Wohneinheiten pro Mitarbeiter, etc.) könnten durch den 9- bis 12-Milliarden-Deal gefährdet werden. Betroffen vom Wohnungshandel wären in Berlin rund 140.000 Mieterhaushalte von Vonovia und Deutsche Wohnen.
„Kommt es zur Übernahme der Deutschen Wohnen durch Vonovia, dann appellieren wir an Vonovia-Chef Buch, die extrem renditeorientierte Bewirtschaftungsstrategie der Deutschen Wohnen zu beenden“, so Wild. Die Deutsche Wohnen ist das einzige große Wohnungsunternehmen, das zwecks Erzielung höherer Mietpreise den Berliner Mietspiegel nicht anerkennt und ihn systematisch bekämpft. Für den Immobiliendeal hätten die Berliner Mieter dann wenigstens noch ein kleines lachendes Auge.
14.10.2015