Pressemitteilung 35/2018
Alternativer Wohngipfel erfolgreich: 55 Forderungen für eine neue Politik
Bundesregierung muss endlich den Schalter umlegen
Rund 300 Teilnehmer/innen wohnten dem gestrigen Alternativen Wohngipfel im überfüllten Berliner Umweltforum bei. In Workshops und auf Plenarveranstaltungen wurde eine andere Mieten- und Wohnungspolitik eingefordert, die den Grundstein für eine soziale Stadtentwicklung in den Wohnquartieren legen soll.
Der Alternative Wohngipfel setzt sich mit 55 zentralen Forderungen für eine Politik ein, die den Bedürfnissen der Mieterinnen und Mieter sowie Wohnungssuchenden Rechnung trägt. Der alternative Wohngipfel erhebt schwere Vorwürfe gegen die bisherige Mieten- und Wohnungspolitik der Bundesregierung. Der teilweise dramatisch zunehmenden Wohnkostenbelastung der Haushalte und Verdrängung wird nichts entgegengesetzt, vielmehr werden die Bedürfnisse der Immobilien-, Bau- und Finanzwirtschaft bedient und der Spekulation mit Wohnraum und Boden Vorschub geleistet. Es ist eine Fiktion, über steuerliche Vergünstigungen von Eigentümern die Wohnungsversorgung für Haushalte mit mittleren und niedrigen Einkommen verbessern zu können, wenn man nicht gleichzeitig die Miethöhe wirksam beschränkt.
Die 55 Forderungen drehen sich im Kern um eine erhebliche Verbesserung des Mieterschutzes, ein Planungs- und Städtebaurecht, welches eine soziale Stadtentwicklung im Fokus hat und ein neues Bodenrecht, das die Spekulation ausschließt.
Im Zentrum der mietrechtlichen Forderungen steht eine wirkliche Schärfung der Mietpreisbremse durch weitgehende Beseitigung der Ausnahmen und Einführung von Bußgeldern bei Verstößen von Vermietern, eine Beschränkung von „normalen“ Mieterhöhungen auf 2 Prozent pro Jahr und eine Abschaffung der Modernisierungsumlage, mindestens aber eine Kappung auf 4 Prozent.
Der Alternative Wohngipfel ist der Auftakt für einen bundesweiten Zusammenschluss von großen bundesweit agierenden Verbänden mit vielen lokal agierenden Mieter- und Stadtteilinitiativen.
Den Forderungen des Alternativen Wohngipfels werden wir auf einer Kundgebung am 21.9.18 um 14 Uhr auf dem Washingtonplatz Ausdruck verleihen.
Pressekontakte:
Ulrich Ropertz, Pressesprecher
Deutscher Mieterbund e. V. – DMB
+49 (0)30 223 23-35
Reiner Wild
Berliner Mieterverein e.V.
+49 (0)179 529 80 88
Magnus Hengge
#Mietenwahnsinn-Bündnis,
+49(0)173 377 00 07
21.09.2018