Pressemitteilung Nr. 36/19
Wie in jedem Jahr stehen Studierende auch in diesem Jahr wieder vor der großen Herausforderung, vor dem Semesterstart eine Wohnung oder ein Zimmer zu finden. Die Studierenden mit meist geringen Einkommen bekommen die Anspannungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt besonders deutlich zu spüren. Im Durchschnitt zahlen sie in der Hauptstadt etwa 400 Euro für eine Unterkunft und wenden 32 Prozent ihres Einkommens für die Miete auf – wenn denn überhaupt eine Wohnung gefunden wird.
Von den 2013 vom damaligen Regierenden Bürgermeister Wowereit in Aussicht gestellten 5.000 Studentenwohnungen sind heute, 6 Jahre später, gerade etwas mehr als 700 Wohnungen realisiert. „Es kann nicht sein, dass Zielvorgaben so stiefmütterlich behandelt werden. Obwohl die Probleme seit Jahren bekannt sind und sich jedes Jahr zum Semesterbeginn wieder zeigen, geht es viel zu langsam voran mit der Ausweitung des Wohnungsangebots für Studierende“, kritisiert Wibke Werner, stellvertretende Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins.
„Vermehrt nutzen Anbieter diese Situation aus und vermieten möblierte Appartements teuer und mit Knebelungsvereinbarungen an Studierende“, warnt Wibke Werner. Der Berliner Mieterverein fordert, endlich die restlichen 4.300 Studentenwohnungen fertigzustellen und darüber hinaus weitere verbindliche Zielvorgaben in einem nachhaltigen Konzept zur Wohnraumversorgung der Studierenden zu definieren, die zeitnah realisiert werden müssen.
Zur Wohnungssuche, dem Berliner Wohnungsangebot und allgemeinen Fragen des Mietrechts informieren der Berliner Mieterverein und andere Organisationen am Tag des Wohnens am 27. September 2019 von 10 bis 14 Uhr im Studentenhaus am Steinplatz, Hardenbergstraße 35, 10623 Berlin. Es besteht die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit vor Ort vertretenden Wohnungsunternehmen.
29.07.2023