Pressemitteilung Nr. 4/12
Die Auswertung von mehr als 100.000 Angebotsmieten im GSW-Mietenbericht macht deutlich, dass der Mietenanstieg ungebrochen ist. Wohnungssuchende müssen danach im Schnitt 6,59 Euro pro Quadratmeter im Monat ausgeben, 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Im oberen Marktsegment sind die Mietforderungen auf 12,04 Euro pro Quadratmeter im Monat geklettert.
„Der Wohnungsmarkt bleibt angespannt“ erklärte dazu Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. „Wir benötigen dringend eine Beschränkung der Miethöhen bei Wiedervermietung auf maximal 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete“, forderte Wild. „Noch könnte eine solche Mietrechtsregelung zu einer Dämpfung der Mietpreise beitragen. Im Koalitionsvertrag haben SPD und CDU auf eine Mietenregelung dazu verzichtet. Das halten wir für falsch“, so Wild. „Wir verlangen vom Berliner Senat einen eigenen Gesetzesvorschlag zur Mietrechtsreform, der die Wiedervermietungsbegrenzung beinhaltet und in die im Laufe des Jahres anstehende Mietrechtsdebatte eingebracht wird“.
Außerdem müsse das Wohnungsangebot in Berlin vergrößert werden, durch Wohnungsneubau und Bestandsaktivierung. Von den erhofften 6.000 neuen Wohnungen pro Jahr sollten mindestens 2.000 für Haushalte mit einem Wohnberechtigungsschein beziehbar sein, schlägt Wild vor.
Die Daten zur Mietbelastung sind aus Sicht des Mietervereins im GSW-Mietenbericht nicht nachvollziehbar, da die Haushaltseinkommen entgegen anderer Angaben deutlich höher angesetzt werden. Das Statistische Amt Berlin-Brandenburg hatte bereits durch die Mikrozensuserhebung 2006 eine Mietbelastung (Anteil der Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen) von 28,3 Prozent ermittelt.
Auch den Leerstandszahlen kann keine Bedeutung beigemessen werden, da sie von 2009 stammen.
01.01.2014