Pressemitteilung Nr. 23/12
Anlässlich der Veröffentlichung des BBU-Marktmonitors erklärt der Berliner Mieterverein:
Mit 5,60 Euro pro Quadratmeter nettokalt durchschnittlich im Monat liegen die Neuvertragsmieten der BBU-Wohnungsunternehmen deutlich unter den Miethöhen, die üblicherweise derzeit von Wohnungssuchenden verlangt werden. Das Forschungsinstitut F+B benennt berlinweit 6,74 Euro pro Quadratmeter monatlich nettokalt, das DIW 7,30 Euro pro Quadratmeter. Nach einem Bericht des Maklerbüros Jones Lang LaSalle liegt der Median in Berlin sogar bei 7,40 Euro pro Quadratmeter nettokalt im Monat. In diesem Durchschnittswert sind Wohnungen von BBU-Unternehmen enthalten, so dass die Mietpreise der anderen Anbieter noch einmal deutlich über den Mittelwerten bzw. Medianen liegen.
„Die BBU-Daten machen deutlich, dass für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung offenkundig auch niedrigere Mieten ausreichen. Aufgrund fehlender Mietrechtsregelungen können auf dem angespannten Berliner Markt Vermieter leistungslose Mietsteigerungen einzig mit dem Ziel maximaler Rendite einfordern“, erklärt der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Dies ist vor allem zum Schaden der wohnungssuchenden Mieter“, so Wild.
Die durchschnittliche Mietbelastung (Bruttokaltmiete am Haushaltsnettoeinkommen) stieg laut Mikrozensus 2010 schon auf 28,6 Prozent. Je kürzer der Mietvertragsabschluss zurückliegt, desto höher die Belastung, wie die bundesweite Mikrozensuswertung ergab. „Die berlinweit hohen Neuvertragsmieten schaden wegen der Abschöpfung der Kaufkraft also auch der Berliner Wirtschaft und vor allem dem Wohnungsmarkt selbst“, erklärt Wild. Denn wegen der hohen Neuvertragsmieten ziehen weniger Mieter um, auch dann, wenn eigentlich weniger Zimmer oder Wohnfläche ausreichen würden. Dieser sogenannte Remanenzeffekt verstärkt die Wohnungsknappheit zusätzlich.
„Wir appellieren an den Deutschen Bundestag, dringend eine Kappung der Neuvertragsmieten, zum Beispiel bei 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete, vorzunehmen“, so Wild.
01.01.2014