Pressemitteilung 42/2015
Mit den heute vorgestellten Projekten, die eine Förderung aus dem vom Berliner Abgeordnetenhaus eingerichteten Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt (SIWA) für experimentellen preiswerten Wohnungsneubau erhalten, setzt der Senat ein wichtiges Signal in der Neubaudebatte.
Aus Sicht des Berliner Mietervereins ist jeder Ansatz zu begrüßen, mit dem Wohnungsneubau aus dem Blickwinkel heutiger und zukünftiger Wohnbedürfnisse und Qualitätsstandards zu bewerten ist. Diese Aspekte drohen in der momentanen Debatte in den Hintergrund gedrängt zu werden. „Der starke Bevölkerungszuwachs darf nicht dazu verleiten, nur noch Masse zu realisieren und die Frage der Wohnqualität außen vor zu lassen“, so Wibke Werner aus der Geschäftsführung des Berliner Mietervereins.
„Wir warnen vor gesichtslosem Massenwohnungsbau“, so Werner. Aspekte wie Mobilität, Integration, Klimaschutz und Nutzungsvielfalt aber auch das generationsübergreifende Wohnen und der Schutz von Freiräumen sollen stärker beim Neubau berücksichtigt werden. Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden. So gab es auf Bundesebene Projekte zur Förderung des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt). Die Idee ist also nicht neu. Nur mit der Umsetzung hapert es. „Der Berliner Senat muss prüfen, wie mit bau- und planungsrechtlichen Instrumenten qualitativ guter Wohnungsneubau mit und ohne öffentliche Förderung erzielt wird“, so Werner.
20.11.2015