Zehn Neubauprojekte sind im Februar mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2016 ausgezeichnet worden, darunter drei aus Berlin. Eins davon erfüllt den Anspruch jedoch nur teilweise.
„Hohe Qualität – tragbare Kosten“ heißt das Motto des Preises, der vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, dem Deutschen Städtetag und dem Bund deutscher Architekten ausgelobt wurde. Das größte ausgezeichnete Projekt sind die Treskowhöfe der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Howoge mit 414 Wohnungen in Berlin-Karlshorst. Die Baukosten beliefen sich auf 1700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Nettokaltmieten liegen zwischen 7 und 10,75 Euro pro Quadratmeter. Für die Jury sind die Treskowhöfe ein „qualitätsvolles Zeichen für den Beginn einer neuen Etappe des Wohnungsbaus in Berlin“.
Beim zweiten prämierten Berliner Projekt – „Myrica“ in der Dresdener Straße von der Genossenschaft Berolina – standen die tragbaren Kosten nicht im Vordergrund. Für die 95 Wohnungen in Mitte waren die Baukosten mit 1895 Euro zwar noch günstig, die Mieten bewegen sich aber von 7 bis 12,50 Euro.
Dass es günstiger geht, zeigt die Baugruppe Dennewitzeins, die für 1600 Euro in der Pohlstraße in Tiergarten ein Haus mit 39 Eigentumswohnungen gebaut hat – unter anderem, indem sie auf eine Unterkellerung verzichtete. Auch die preisgekrönten Neubauten aus Stuttgart, Würzburg, Ansbach, Konstanz und Bochum belegen, dass man mit wenig Geld gute Wohnungen bauen kann, die sich die Leute auch leisten können.
Jens Sethmann
03.04.2016