Die rund 230 Mietparteien der Tempelhofer Fritz-Bräuning-Siedlung können aufatmen. Die nach monatelangem Protest und zähen Verhandlungen getroffene Einigung über die energetische Modernisierung sei ein kleiner Erfolg, heißt es bei der Mieterinitiative.
Mittlerweile haben die Mieter neue Modernisierungsankündigungen erhalten. Statt 2,81 Euro, wie im Februar dieses Jahres angekündigt, soll sich die Miete nach Modernisierung nur noch um 1,81 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erhöhen. Besonders erfreulich: Härtefall-Widersprüche werden sofort nach Eingehen der Einkommensnachweise – und nicht erst nach Abschluss der Modernisierung – geprüft und anerkannt. Maximal 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens darf die Miete betragen, sonst wird gekappt.
Den Zugeständnissen waren drei zähe Verhandlungsrunden mit der Buwog-Group vorausgegangen (das MieterMagazin hatte zuletzt in Ausgabe 7/17 über den Fall berichtet: „Kein Grund zum Feiern“). Kurz nach Redaktionsschluss stimmte die Buwog-Group überraschend zu, die Doppelkastenfenster auf der Vorderseite zu erhalten. Jetzt sollen nur noch die rückseitigen Fenster durch Kunststofffenster ersetzt werden. Wegen der Fassadendämmung werden diese tiefer als bisher liegen. Franziska Schulte: „Schön sieht anders aus.“ Bedauerlich sei zudem, dass die Doppelkastenfenster lediglich instandgesetzt, nicht aber energetisch ertüchtigt werden. Die Buwog Group hat zudem zugesichert, dass ein deutschsprachiger Bauleiter ansprechbar sein wird. Auch das war den Mietern ein wichtiges Anliegen. Damit die Baumaßnahmen möglichst verträglich ablaufen, haben sie zudem aus ihren Reihen einen Baurat gegründet. „Mit uns ist weiter zu rechnen“, heißt es bei der Mieterinitiative.
Birgit Leiß
02.01.2018