Die Angebotsmieten in Berlin steigen weiter, so der Wohnmarktreport. Und das nicht nur in begehrten Innenstadtlagen, sondern auch am Stadtrand. Für viele Haushalte bedeutet das: Ein immer größerer Teil des Einkommens geht fürs Wohnen drauf.
Die Wohnkostenbelastung nimmt für Berliner Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen immer bedrohlichere Ausmaße an. Das ist eine Schlussfolgerung, die sich aus dem aktuellen Wohnmarktreport von Berlin Hyp und der Beratungsgesellschaft CBRE ergibt. Nach den erhobenen Daten stiegen die Angebotsmieten durchschnittlich um 8,8 Prozent – und damit noch einmal deutlich schneller als 2016 (5,6 Prozent). Aktuell liegen die inserierten Mieten in Berlin durchschnittlich bei 9,79 Euro pro Quadratmeter – was bedeute, so der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild, dass für eine 70 Quadratmeter große Wohnung inzwischen knapp 900 Euro Warmmiete bezahlt werden müssen.
Der Report, für den 85.000 Mietwohnungsangebote ausgewertet wurden, weist den größten Mietenanstieg in Neukölln (17,1 Prozent) und in Marzahn-Hellersdorf (10,2 Prozent) aus. In Charlottenburg-Wilmersdorf ist zwar mit 2,7 Prozent die geringste Steigerung zu verzeichnen, allerdings liegen dort die durchschnittlichen Mieten auch schon bei 10,21 Euro pro Quadratmeter. Der Bezirk gehört zusammen mit Friedrichshain-Kreuzberg (mittlere Angebotsmiete: 11,04 Euro pro Quadratmeter, Mietenanstieg 7,5 Prozent) und Mitte (mittlere Angebotsmiete: 10,48 Euro pro Quadratmeter, Mietenanstieg 4,8 Prozent) zu den teuersten Lagen der Hauptstadt.
„Der Wohnungsmarkt trägt immer mehr zur Spaltung der Gesellschaft bei“, schlussfolgert Reiner Wild und fordert eine wirksame Schärfung der Mietpreisbremse, eine Begrenzung normaler Mieterhöhungen auf 2 Prozent pro Jahr und eine Senkung modernisierungsbedingter Mieterhöhungen auf 4 Prozent der Investitionskosten.
Rosemarie Mieder
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24.03.2018