Über 100 Jahre Wohn- und Mietgeschichte am Boxhagener Platz in Friedrichshain zeichnet die Ausstellung „Miete am Boxi“ nach. Das einstige Arbeiterviertel mit heruntergekommenen Altbauten hat sich in den 2000er Jahren rasant zu einem Szenekiez und Brennpunkt der Gentrifizierung entwickelt.
Auf 20 Bild- und Texttafeln werden die Mieternöte und Mieterkämpfe der vergangenen Jahrzehnte dargestellt. Historische Fotos, Zeitzeugenberichte, alte Mietverträge, Mietquittungsbücher, Hausordnungen und Adressbuch-Auszüge geben ein anschauliches Bild der Lebensverhältnisse in der Vorkriegszeit. Wie Mieter zu DDR-Zeiten sich selbst um die Wohnqualität kümmern mussten, lässt sich anhand eines Ausbauvertrages mit der Kommunalen Wohnungsverwaltung nachvollziehen. Auf die Aufbruchstimmung nach dem Mauerfall folgten die enormen Mietsteigerungen der Jahre 1990 und 1991 und anschließend der Einzug der Investoren und Eigentumsumwandler. Man kann zwischen der Kaiserzeit und heute erstaunliche Ähnlichkeiten entdecken.
js
21.11.2018