Verdrängung ist kein abstraktes stadtsoziologisches Phänomen. Das zeigte die Ausstellung „Mieter*innen ein Gesicht geben“ der gleichnamigen Anwohnerinitiative im November und Dezember im Chamissokiez in Kreuzberg.
Auf zehn großen Tafeln vor von Verdrängung betroffenen Häusern wurde anschaulich und konkret dargestellt, wie der Ausverkauf der Stadt den Kiez verändert und welche tragischen Schicksale hinter der Gentrifizierung stehen. Beispiel: das Gebäude Chamissoplatz 4, Ecke Willibald-Alexis-Straße 17. Nur wenige Altmieter, die sich erfolgreich gegen unberechtigte Mieterhöhungen wehrten, wohnen noch im Haus. Noch sind ihre Wohnungen nicht verkauft. Verloren ist aber die Eckkneipe „Kollo“ – der Gewerbemietvertrag läuft zum 31. März 2019 aus. Dijana Kodzoman und andere Mieter der Fidicinstraße 42 haben sich erfolgreich gewehrt gegen unsinnige Modernisierungsmaßnahmen – auch mit Unterstützung des Berliner Mietervereins.
rb
03.12.2023