Wer ein Online-Vergleichsportal nutzt, erwartet eine neutrale Darstellung der Angebote. Das ist jedoch häufig nicht der Fall, kritisiert das Bundeskartellamt im Abschlussbericht zu einer umfangreichen Untersuchung.
„Finden Sie mit Verivox Ihr neues Zuhause. Bei der Suche nach Kauf- und Mietobjekten clever sparen!“, wirbt Verivox in der Rubrik „Immobilien“. Umzugsunternehmen, Küchenplaner, Umzugskredite, Mietkautionen und weitere Positionen suggerieren dem Nutzer einen umfassenden und objektiven Überblick über wohnungsnahe Dienstleistungen. Check24 vergleicht unter anderem Strom- und Gastarife und verspricht, über 1000 Anbieter zu vergleichen. Aber halten alle Betreiber ihre Versprechen? Wie neutral sind die Vergleichsportale?
Jeder Nutzer sollte wissen, dass die Haupteinnahmequelle der Portale die Provisionen der Unternehmen sind, deren Dienste auf den Portalen offeriert werden. Verivox erhält zum Beispiel für die Vermittlung eines Strom- oder Gasvertrags durchschnittlich 40 bis 60 Euro.
Die Portale schalten häifig über dem Ranking Angebote, die mit „Bester Service“, „XXL Preisgarantie“ oder „Top Service“ bezeichnet werden, aber in Wirklichkeit bezahlte Anzeigen sind. Zahlreiche Portale bilden den Markt nicht vollständig ab. Einige Praktiken der Vergleichsportale entsprächen „nicht dem Idealbild einer neutralen Plattform“, heißt es im Abschlussbericht. Kooperationen zwischen verschiedenen Vergleichsportalen führten zu „verbraucherschädigenden Irreführungen, Transparenzverstößen oder Schleichwerbung“. Das Bundeskartellamt hat ein Video mit Tipps für den Verbraucher bei der Nutzung von Vergleichsportalen veröffentlicht.
Rainer Bratfisch
www.youtube.com/watch?v=gE3YJaRy-Fsfeature=youtu.be
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