Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG-Umlage, wird 2020 um 5,5 Prozent steigen, die Strom-Netzentgelte werden 7 Prozent höher ausfallen. Dabei hat eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Deutschen Energie-Agentur (Dena) bereits 2017 festgestellt, dass durch eine bessere Auslastung der bestehenden Netze die Kosten jährlich um 200 Millionen Euro gesenkt werden könnten.
Mehr als 600 Stromanbieter haben in den vergangenen Wochen bereits die Strompreise erhöht, weitere werden folgen. Das Vergleichsportal Check 24 prognostiziert für 2020 Mehrkosten von 44 Euro für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden. Dazu kommen noch die gestiegenen Strombeschaffungskosten, die die Anbieter ebenfalls an die Verbraucher weiterleiten werden. Experten rechnen damit, dass die Stromkosten im nächsten Jahr bereits höher sein könnten als in Dänemark, dem bisherigen Spitzenreiter in Europa.
Was für die Verbraucher frustrierend ist, hat sich für viele Stromanbieter zu einem äußerst lukrativen Geschäft entwickelt. Sie rechnen dabei ganz offensichtlich mit der Trägheit ihrer Kunden, denn noch immer verharren 30 Prozent von ihnen in den teuren Grundversorgertarifen. Nach Ermittlungen der Bundesnetzagentur haben 69 Prozent der Haushalte noch nie den Stromanbieter gewechselt. Dabei ist der Wechsel einfach – und lukrativ.
Stromanbieter-Wechseldienste erleichtern die Suche nach dem besten Anbieter. Im Frühjahr 2019 hat die Stiftung Warentest neun solcher „Tarifaufpasser“ einem Langzeittest unterzogen und vier von ihnen – eSave.de, SwitchUp.de, Wechselpilot.com und Wechselstrom-ac.de – als „sehr empfehlenswert“ eingestuft.
Rainer Bratfisch
22.11.2019