Durch eine Kombination aus Energieeinsparung und Einsatz erneuerbarer Energien soll der Primärenergiebedarf von Gebäuden bis 2050 um rund 80 Prozent gegenüber 2008 gesenkt werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Deutsche Mieterbund (DMB) haben zur Erreichung dieses Ziels ein 10-Punkte-Sofortprogramm vorgelegt, das auch eine soziale Verträglichkeit garantieren soll.
Für das Ziel, den Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu gestalten, sind 14 bis 25 Milliarden Euro notwendig. Für die kommenden Jahre plant die Bundesregierung jedoch nur knapp 4 Milliarden Euro pro Jahr für den Klimaschutz in Gebäuden ein.
DMB-Geschäftsführer Ulrich Ropertz fordert, die Modernisierungsumlage von derzeit 8 auf maximal 4 Prozent zu senken und die entstehende Kostenlücke durch staatliche Zuschüsse zu kompensieren. Nach dem Prinzip der Warmmietenneutralität sollen Mietsteigerungen nicht höher ausfallen als die eingesparten Heizkosten. Innerhalb von acht Jahren soll die Miete wegen energetischer Modernisierung um maximal 1,50 Euro je Quadratmeter steigen.
DMB und DUH plädieren dafür, nur noch Sanierungen zu fördern, die den Zielen eines klimaneutralen Gebäudebestandes entsprechen, und fordern ein „kluges Ordnungsrecht, flankiert durch ausreichend Förderung, das weitere Sanierungsanreize setzt“. Die bestehenden Gebäude sollen in sechs Klassen eingeteilt werden, je nach energetischer Qualität. Je früher der Vermieter saniert und je schlechter die Gebäudeklasse ist, desto höher fiele danach der Zuschuss aus. Neue Wohngebäude sollten ausschließlich im KfW-Effizienzhausstandard 40 oder einem darüber liegenden gebaut und gefördert werden.
Rainer Bratfisch
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29.02.2020