Das Programm mit dem sperrigen Namen Geschütztes Marktsegment bietet Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt völlig chancenlos sind, ein Dach über dem Kopf. Trotz der geringen Fluktuation wurden im vergangen Jahr 1273 Wohnungen vermittelt.
Die erreichte Quote von 92 Prozent sei ein großer Erfolg, heißt es beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo). Insgesamt wurden gemäß Vorgabe wie schon im Vorjahr 1377 Wohnungen zur Verfügung gestellt, ein Großteil davon durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften. Die Privaten wie Vonovia und Deutsche Wohnen haben lediglich 27 Wohnungen beigesteuert.
Anspruch auf die Wohnungen haben besonders benachteiligte Personengruppen in schwierigen Notlagen, beispielsweise Haftentlassene, Bewohner von Notunterkünften oder Menschen aus betreuten Einrichtungen, denen nach der Entlassung Wohnungslosigkeit droht. Den Mietern werden persönliche Betreuer zur Seite gestellt. Bei eventuellen Schäden an der Wohnsache springt ein Fonds des LAGeSo ein.
Das Geschützte Marktsegment gibt es seit 1993. Angesichts des Bedarfs ist es mehr denn je ein Tropfen auf den heißen Stein. Erklärtes Ziel der Koalition ist die Erhöhung des Kontingents auf 2500 Wohnungen. Um auch für private Wohnungsanbieter ein attraktiver Kooperationspartner zu werden, will man nun auch sogenannte Mikroapartments mit rund 25 Quadratmetern Wohnfläche vermitteln. Die angespannte Situation erfordere eben neue Wege, heißt es dazu beim LAGeSo.
Birgit Leiß
04.08.2020