Pressemitteilung Nr. 10/21
„Eine um 7,6 % gesteigerte Dividendenausschüttung an die Aktionäre des größten deutschen Wohnungskonzerns Vonovia ist in Anbetracht dessen, dass viele Mieterinnen und Mieter aktuell nur durch große finanzielle Enthaltsamkeit und unter Mobilisierung aller Reserven in der Lage sind, ihre Miete aufzubringen, um nicht obdachlos zu werden, nicht in Ordnung“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild, anlässlich der Präsentation des Vonovia-Geschäftsberichts 2020.
Der Wohnungskonzern rühmte sich glänzender Zahlen. Im Jahr 2020 sei ein operativer Gewinn von rund 1,348 Milliarden Euro erzielt worden. Die durchschnittliche Miete wurde um 3,1 % gesteigert, was nochmals deutlich mehr als den allgemeinen Lebenshaltungskostenanstieg ausmacht. Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie habe es kaum gegeben. Immerhin, in Berlin führte der Mietendeckel zu niedrigeren Mieteinnahmen. Im restlichen Bundesgebiet hingegen wäre es angemessen gewesen, auf Mietsteigerungen zu verzichten. „Diese börsennotierten Wohnungsunternehmen haben keine Skrupel. Während Zigtausende wegen Kurzarbeit, Jobverlust oder ausgebliebener Einnahmen die Miete aus ihren Ersparnissen bezahlen, wachsen auf der anderen Seite die Vermögen aus Immobilienbesitz“, so Wild. „Wohnen aber gehört zur Daseinsvorsorge. Deshalb müssen Bund und Länder endlich Lösungen finden, wie der Wohnungsbestand dieser börsennotierten Unternehmen wieder dem Gemeinwohl verpflichtet werden kann.“
04.03.2021