Pressemitteilung Nr. 12/21
„Nach Jahren lebhaften Geschehens und immenser Preissteigerungen bei Immobilien und Grundstücken, die erheblichen Anteil auch am Mietenanstieg hatten, ist es auf dem Berliner Immobilienmarkt im Jahr 2020 zu einer teilweisen Beruhigung gekommen“, so der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Eine positive Wirkung aus Mietersicht dürfte der Mietendeckel beim Handel mit Mehrfamilienhäusern sowie Wohn- und Geschäftshäusern haben. Hier sanken die Kaufpreise nach Jahren massiven Anstiegs erstmals wieder, und zwar unter das Niveau von 2018. Damit sinkt der Druck auf die Mietpreise zumindest etwas.“ Weiterhin angestiegen sind allerdings die Kaufpreise für unbebautes Bauland in offener Bauweise und die Kaufpreise für Eigentumswohnungen.
Eine von der Immobilienwirtschaft und den Oppositionsparteien im Abgeordnetenhaus behauptete Negativwirkung des Mietendeckels hat sich nicht ergeben. „Dass der Mietendeckel zu mehr selbstgenutztem Eigentum führe und deshalb das Angebot an Mietwohnungen sinke, ist durch den Bericht des Gutachterausschusses für 2020 eindeutig wiederlegt. Die Zahl der Verkaufsfälle von Eigentumswohnungen ist gegenüber dem Vorjahr um 6 % zurückgegangen, bei Neubauten ab 2017 sogar um 22 %“, so Wild.
Die Beruhigung ist abzulesen aus dem Rückgang der Kauffälle um 11 % insgesamt und aus dem Rückgang des Geldumsatzes um 15 %.
„Die teilweise Marktberuhigung muss aber auch ein klares Signal an die Politik sein, jetzt endlich die Weichen für mehr Gemeinwohl auf dem Wohnungsmarkt zu stellen“, fordert Wild.
09.03.2021