Ende Januar wurde der Aufstellungsbeschluss für das Milieuschutzgebiet Klausenerplatz im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht – ein Etappensieg, über den sich das Kiezbündnis Klausenerplatz freut. Der Verein engagiert sich seit zehn Jahren für die Erhaltung und Verbesserung der Lebens- und Wohnbedingungen im Kiez.
Anbau von Balkonen, Aufzüge, Luxusmodernisierungen – die Gentrifizierung macht auch vor dem Kiez um den Klausenerplatz in Charlottenburg nicht halt. Rund 40.000 Menschen wohnen hier, noch stimmt die soziale Mischung. Aber die Zeit läuft, immer mehr den Kiez bisher prägende kleine Läden schließen, Mietwohnungen werden in Eigentumswohnungen umgewandelt, die Bevölkerungsstruktur verändert sich – viel Arbeit auch für das Kiezbündnis. Die Arbeitsgruppen veranstalten Kiezfeste, Flohmärkte und Kiezsingen, helfen Flüchtlingen und kümmern sich um Grünflächen, Pflanzkübel und Hochbeete.
Wolfgang Neumann, Sprecher der AG Verkehr, und seine Mitstreiter haben zwei Vorschläge zur Reduzierung der Verkehrsbelastung erarbeitet, die bereits in der Bezirksverordnetenversammlung beraten wurden. So könnte die Kreuzung Horstweg, Ecke Wundtstraße durch eine Teilsperrung zum Stadtplatz umgestaltet werden. Der Umbau könnte Ende 2019 beginnen.
„Längerfristig sollte die Autobahnauf- und -abfahrt „Kaiserdamm“ an der A 100 von der Knobelsdorffstraße in Richtung Kaiserdamm verlegt werden, um den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Die A 100 und die Bahngleise zwischen dem S-Bahnhof Messe Nord und Knobelsdorffbrücke könnten gedeckelt und die Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt werden“, erläutert Wolfgang Neumann einen weiteren Vorschlag der AG Verkehr. Das Kiezbündnis weiß die Anwohner hinter sich. Jetzt liegt es am Bezirksamt, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und dem Bund, für die Umsetzung der Vorschläge zu sorgen.
Rainer Bratfisch
20.02.2019