Überraschende Wende beim Streit um den Abriss der sogenannten Papageienplatte in Mitte: Der Vergleich zwischen Investor und Bezirk ist geplatzt, der Bezirk will die Verhinderung des Abrisses nun doch gerichtlich durchfechten.
„Ein Wunder ist geschehen“, kommentierte Mieteraktivist Daniel Diekmann von der Interessengemeinschaft (IG) Habersaathstraße. Wie im letzten MieterMagazin berichtet, stand das Bezirksamt Mitte kurz vor Abschluss eines Vergleichs, den das Verwaltungsgericht angeregt hatte. Der Kern: Der Eigentümer darf das ehemalige Schwesternwohnheim der Charité abreißen, wenn er Wohnungen für 7,92 Euro pro Quadratmeter baut und die verbliebenen zwölf Mieter zu günstigen Konditionen in den Neubau ziehen können. Doch Ende Januar stellten sich fast alle Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung hinter einen von der IG angestoßenen Antrag zum Erhalt der 105 preisgünstigen Wohnungen. Wenn der Bezirk nun klein beigibt, hätte das eine Signalwirkung für andere Eigentümer, die auf Abriss spekulieren, so Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD). Der Streit wird also aller Voraussicht nach vor das Oberverwaltungsgericht gehen.
Birgit Leiß
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27.02.2021