Um wieder zu einer eigenen Wohnung zu kommen, brauchen Wohnungslose Unterstützung: finanziell und bei der Bewältigung bürokratischer Hürden. Gut, wenn sie einen sozial engagierten Vermieter haben: Die landeseigene Gesobau kooperiert seit über vier Jahren mit einem sozialen Träger und dem Bezirksamt Pankow – erfolgreich.
Sie leben in Wohnheimen, Notunterkünften, im Freien oder sind erst einmal bei Freunden untergekommen: wer seine Bleibe verliert – etwa aufgrund von Mietschulden – ist auf dem Berliner Wohnungsmarkt nahezu chancenlos.
Ein Projekt des landeseigenen Wohnungsunternehmens Gesobau, des Bezirksamtes Pankow und der „Gebewo – Soziale Dienste Berlin“ beweist, dass es mit der richtigen Hilfe gelingen kann, wohnungslosen Menschen zu einem Mietvertrag und damit einem Neustart in ihrem Leben zu verhelfen. Seit 2016 stellt die Gesobau dafür Wohnungen zur Verfügung, die von dem sozialen Träger angemietet werden. Das Sozialamt Pankow schlägt bedürftige Wohnungslose vor, die in diese Wohnungen einziehen könnten und erst einmal einen Untermietvertrag erhalten.
„Wir unterstützen bei sozialhilferechtlichen Anträgen oder bei der Schuldenregulierung“, erklärt Lars Heßler, Leiter der Gebewo Ambulante Dienste Nord. „Vor allem aber achten wir darauf, dass die Miete regelmäßig überwiesen wird, erinnern an Abschlagszahlungen für Energie und Wasser – und sind auch mal bei Ämtergängen behilflich.“
Rund zwölf Monate haben die Sozialarbeiter für eine solche Begleitung eingeplant: „Manche brauchen unsere Hilfe gar nicht so lange“, so Lars Heßler. „Wer erst einmal in den eigenen vier Wänden wohnt, kommt auch wieder zur Ruhe und kann sich so viel besser um die eigenen Probleme kümmern.“
Diese Zeit sei auch eine Probephase, die eine Sozialprognose möglich mache und damit der Vermieterin Sicherheit gebe. Am Ende stand für die allermeisten der eigene Mietvertrag.
Zehn Wohnungen hat das Unternehmen bisher für das Projekt zur Verfügung gestellt: Weil die Zusammenarbeit von Gesobau, Sozialamt und Sozialhilfeträger so gut funktioniert und erfolgreich war, wurde nun beschlossen, das Projekt bis Ende 2024 zu verlängern.
Rosemarie Mieder
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27.02.2021