Für das komplett leerstehende Gebäude Smetanastraße 23 / Meyerbeerstraße 78 wird ein Treuhänderverfahren durchgeführt. Anfang 2020 wurde das Mietshaus in Weißensee sogar vom Bezirksamt beschlagnahmt – eine kleine Sensation. Trotzdem geht es nicht recht voran.
Der sanierungsbedürftige Altbau mit seinen 15 Wohnungen steht dem Vernehmen nach seit den 1990er Jahren leer. Im April 2019 verlor der Bezirk die Geduld mit der in Köln lebenden Eigentümerin und setzte einen Anwalt als Treuhänder ein. Als die Eigentümerin weiterhin nicht reagierte, wurde das Haus durch den Bezirk beschlagnahmt. Erste Reparaturen, etwa des Dachs, wurden in Auftrag gegeben. Zu dieser Zeit rechnete Pankows Baustadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) damit, dass die Wohnungen schon im Jahr 2020 wieder bewohnbar sein würden. Doch aus einer aktuellen Anfrage der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung geht hervor, dass dies auch jetzt noch nicht der Fall ist. Kuhn erklärte:
Man habe die Kosten für die Landeskasse möglichst gering halten wollen und die Baumaßnahmen daher über die Eigentümerin abwickeln wollen. Die Annahme, dass sie die Instandsetzung unter dem Druck des eingesetzten Treuhänders zügig vorantreibe, habe sich als falsch erwiesen. Nun solle der Treuhänder die Wiederherstellung zu Wohnzwecken in eigener Regie und in Abstimmung mit dem Bezirksamt umsetzen. Immerhin, so Kuhn, liege nun endlich ein schriftlicher Handlungsleitfaden der Senatsverwaltung zum Umgang mit Problemimmobilien vor. „Das ist gut, aber wenig tröstlich“, kommentiert die SPD-Bezirksverordnete Anna Howind Moreno, die die Anfrage eingebracht hat. „Dass ein Wohnhaus über so viele Jahre leer steht, das darf es in Berlin und in Pankow nicht geben!“ Der Leerstand sei eine „never-ending-story“, die endlich enden muss.
Birgit Leiß
27.02.2021