Das Märkische Viertel ist der Zeit voraus: Schon heute erreicht das Quartier die für das Jahr 2050 bundesweit vereinbarten Ziele eines klimaneutralen Gebäudebestandes.
Der Weg war lang und verlief nicht immer geradlinig. 2007 bis 2015 investierte die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gesobau rund 440 Millionen Euro in die energetische Modernisierung ihrer Gebäude. Der Wärmebedarf ist seitdem nur noch halb so groß. 2014 wurde das Vattenfall-Biomasse-Heizkraftwerk Märkisches Viertel in Betrieb genommen – als erstes Kraftwerk in der Hauptstadt, das die Wärme zu 100 Prozent mittels Kraft-Wärme-Kopplung aus Biomasse gewinnt. Wurde bisher aber nur die Hälfte der 13.500 Gesobau-Wohnungen im Märkischen Viertel mit Biomasse beheizt, erfolgt die Versorgung jetzt flächendeckend. Jährlich können so rund 7800 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden. Damit ist das Märkische Viertel das größte zusammenhängende Wohngebiet in Deutschland, das vollständig klimaneutral beheizt wird.
Zum Einsatz kommen Holzhackschnitzel aus schnell wachsenden Bäumen wie Pappeln, Linden und Weiden. Nach drei Jahren sind die Bäume auf den Plantagen der Vattenfall-Tochter Energy Crops in Brandenburg und Polen „erntereif“.
Für Vattenfall ist das Märkische Viertel ein Pilotprojekt. Bis zum Jahr 2050 will das Unternehmen Strom und Wärme ausschließlich aus erneuerbaren Rohstoffen erzeugen.
Rainer Bratfisch
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20.03.2019