Während die Deutsche Wohnen erneut Rekordumsätze vermeldet – im ersten Quartal 2018 konnte sie ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln –, warten ihre Mieter oft vergeblich auf dringend notwendige Reparaturen. Ein Beispiel aus Spandau.
Als Tobias K. im Februar 2018 von der Feuerwehr angerufen wurde, standen Küche und Flur seiner Wohnung im ersten Stock unter Wasser. Ein Heizkörper in der Küche war geplatzt, als er auf der Arbeit war. Die Feuerwehr musste das Wasser abpumpen und beschädigte bei ihren Arbeiten das Laminat in der Küche.
„Meine Küche ist unbenutzbar, der Fußboden ist aufgequollen und das Treppenhaus fängt an zu schimmeln“, berichtete der Mieter Ende Mai. Nicht einmal der kaputte Heizkörper war abgeholt worden. Die Erdgeschosswohnungen sind unbewohnbar, die Mieter haben sich eine andere Wohnmöglichkeit gesucht.
Schließlich wandte sich Tobias K. an den Berliner Mieterverein. Doch auch die von der Rechtsberaterin gesetzte Frist zur Behebung des Schadens verstrich, ohne dass sich die Deutsche Wohnen rührte. In seiner Verzweiflung rief Tobias K. jede Woche bei seinem Vermieter an: „Mir wurde jedes Mal gesagt, dass man erst auf die Schadensregulierung durch die Versicherung warten müsse.“
Nachdem das MieterMagazin um eine Stellungnahme gebeten hatte, ging dann alles ganz schnell. Für Mitte Juni kündigten sich im Haus Quellweg 66 die Handwerker an. „Wir haben der Dringlichkeit der Instandsetzung noch einmal Ausdruck verliehen, so dass die Freigabe der Versicherung nun erfolgt ist und die erforderlichen Maßnahmen zeitnah beauftragt werden“, teilte Pressesprecherin Mira Schnittger mit. Man bedaure die Verzögerungen und die Unannehmlichkeiten. Alle betroffenen Mieter würden eine angemessene Mietminderung erhalten, so die Sprecherin.
Birgit Leiß
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30.06.2018