Ohne bürgerschaftliches Engagement würde es so manches Baudenkmal nicht mehr geben. Bestes Beispiel: das Studentendorf Schlachtensee, das 2001 abgerissen werden sollte. Es ist einer Anwohnerinitiative zu verdanken, dass dieses Gebäudeensemble beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals besichtigt werden kann. „Gemeinsam Denkmale erhalten“ lautet das bundesweite Schwerpunktthema in diesem Jahr. Die Botschaft: Nur durch ein Miteinander von privaten und öffentlichen Initiativen könne das kulturelle Erbe erhalten werden.
Davon können sich die Besucher an Hunderten von Orten in ganz Berlin überzeugen. Zum Beispiel in der Weddinger Wiesenburg, vor über 100 Jahren eines der fortschrittlichsten Obdachlosenasyle seiner Zeit. Auch hier hatten Künstler und andere Nutzer dafür gesorgt, dass die Ruinen erhalten blieben. Nicht minder sehenswert: die Eckertschen Arbeiterwohnhäuser in Friedrichshain, erbaut 1875 in der sogenannten Schlackbetonweise. Wem das nicht schick genug ist, der kann die Wohnanlage Riehmers Hofgarten bewundern.
Über das Berliner Programm informieren ein Programmheft, das unter anderem in Bürgerämtern und Bezirksbibliotheken ausliegt, sowie das Internet. Fast alle Veranstaltungen sind kostenlos, für einige ist eine Anmeldung erforderlich.
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25.04.2022