Bis Herbst 2023 sollen endlich auch die Berliner Außenbezirke vom Gelben Sack auf die Gelbe Tonne umsteigen – das gab Umweltsenatorin Günther bekannt. Doch was geschieht eigentlich mit dem „gelben“ Abfall?
Stattliche 24 Kilogramm „Wertstoffe“ – Verpackungen und Verbundstoffe – produzierte jeder Berliner im Jahr 2017 durchschnittlich. Der Inhalt der Wertstofftonnen wandert in Sortieranlagen. Zunächst wird Metall – Weißblech und Aluminium – herausgefiltert. Diese Stoffe können recht einfach recycelt werden, etwa zu Stahl. Komplizierter wird’s beim Plastik, denn besonders Verpackungen, die aus vielen verschiedenen Stoffen bestehen – wie etwa Getränkekartons – lassen sich kaum recyceln. Sie landen in der Müllverbrennungsanlage. Nur etwa dreißig Prozent der Kunststoffabfälle in der Gelben Tonne können „sortenrein“ getrennt werden. Sie werden zerkleinert, gewaschen, geschmolzen und anschließend zu Granulat verarbeitet, aus dem dann neue Kunststoffprodukte entstehen. Diese sind jedoch in aller Regel weniger hochwertig als die recycelten Ursprungsprodukte. So entstehen aus Folien etwa Mülltonnen, Paletten oder auch Rohre.
Naturschutzverbände wie der NABU fordern, dieses sogenannte „Downcycling“ zu reduzieren und bei jedem Produkt von Anfang an die Wiederverwertung mitzudenken. So könnte aus Produkten auch im zweiten Lebenszyklus Hochwertiges entstehen. Es käme weniger „Primärmaterial“, also Erdöl, zum Einsatz – das schont Ressourcen.
Laut Experten liegt die Zahl der „Fehlwürfe“, also der Abfälle, die in falschen Tonnen landen, bei 30 bis 40 Prozent. In die Gelbe Tonne wandern oft fälschlicherweise Datenträger wie Kassetten oder CDs. Auch Holz, Textilien, Batterien, Elektrogeräte oder Energiesparlampen haben dort nichts verloren.
Katharina Buri
trenntstadt-berlin.de/wertstoffe
25.10.2021