Die Charlottenburger Baugenossenschaft hat wieder mal ein Vorzeigeobjekt in Sachen energetische Sanierung abgeliefert. 422 Tonnen Kohlendioxid werden nach der Modernisierung von 356 Wohnungen in Reinickendorf jährlich eingespart – bei fast gleich bleibender Warmmiete.
Mitte Oktober wurde die Sanierung der 50er-Jahre-Bauten in der Zobeltitzstraße/Am Doggelhof abgeschlossen. Zum umfassenden Konzept gehören nicht nur eine Wärmedämmung und neue Fenster, sondern auch drei von der Berliner Energieagentur installierte und betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW). Sie decken 70 Prozent des Wärmebedarfs, bei großer Kälte springen zusätzlich Brennwertkessel an.
Innovativ, so heißt es bei der Genossenschaft, sei auch die Stromversorgung. Die Mieter beziehen den durch die BHKW erzeugten Strom direkt bei der Berliner Energieagentur zu einem günstigen „Kieztarif“. Der Modernisierungszuschlag beträgt 88 Cent pro Quadratmeter, durch Einsparungen bei Heizung, Wasser und Strom bleibt die Gesamtmiete nach Angaben der Genossenschaft „nahezu stabil“.
Möglich wurde dies zum einen durch Fördermittel der Investitionsbank Berlin. Zum anderen wurden die BHKW-Anlagen komplett von der Energieagentur finanziert und somit nicht auf die Miete umgelegt.
Anders als im Spandauer Schwendyweg, wo die Charlottenburger Baugenossenschaft ebenfalls eine warmmietenneutrale Sanierung durchgeführt hat, wurde in Reinickendorf keine Solaranlage auf das Dach gesetzt. Wegen der Verschattung durch Bäume wäre das unwirtschaftlich gewesen, heißt es dazu.
Birgit Leiß
MieterMagazin 12/11
Vorbildlich: Die energetische Sanierung der Bauten an der Zobeltitzstraße/Am Doggelhof
Foto: Sabine Münch
11.05.2017