Pressemitteilung Nr. 15/21
„Die Deutsche Wohnen ist für 2020 noch mit dem blauen Auge davon gekommen. Das operative Ergebnis des Unternehmens bestätigt aber auch, dass trotz Mietendeckel und Corona die Immobilienwirtschaft ihre Anleger weiterhin gut bedient“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. Der FFO I pro Aktie liegt auf dem Vorjahresniveau bei 1,56 Euro.
Die Mieterinnen und Mieter der DeuWo zahlten im Jahr 2020 dank Mietendeckel 4,1 % weniger Nettokaltmiete auf die Unternehmenskonten. Die durchschnittliche Miete sank auf 6,70 Euro pro Quadratmeter im Monat. Weniger Miete hieß in 2020 aber auch weniger Investitionen. Anders als die Kritiker als Wirkung des Deckels behaupten, ist der Aufwand für Instandhaltung jedoch nicht gesunken sondern leicht auf 10,39 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das ist zwar immer noch nicht viel, aber mehr als 2019. Bei den Sanierungen sanken die Investitionen allerdings um mehr als 27 %. „Das verwundert uns nicht“, so Wild. Zwar erlaube der Mietendeckel Mietsteigerungen von 1,- Euro pro Quadratmeter, doch offenbar ist das der DeuWo nicht attraktiv genug. „Rund 40 % der Sanierungsinvestitionen erfolgen bei Mieterwechsel. Hier setzte das Unternehmen in der Vergangenheit auf Miethöhen jenseits der Mietpreisbremse von 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiste. Doch damit ist es seit dem Mietendeckel vorbei“, so Wild.
Wenig glaubhaft ist die Kommentierung der Konzernspitze, der Mietendeckel behindere den Neubau. Vor Inkrafttreten des Deckels zeigte sich das Unternehmen wenig investitionsfreundlich. Vollmundig werden nun bundesweit 9.000 neue Wohnungen angekündigt, allerdings nicht für Berlin, heißt es im Geschäftsbericht 2020. Fakt ist: Die Webseite der DeuWo weist gerade mal 44 Neubauwohnungen in Leipzig, 103 in Potsdam und 24 weitere in Brandenburg aus.
Genauso wenig wahrscheinlich ist, dass der Wohnungsbestand der DeuWo 2040 klimaneutral ist, es sei denn, die Bundesregierung würde sich auf die völlig inakzeptablen Vorschläge des DeuWo-Vorstands Zahn einlassen und dem Unternehmen die durch die Maßnahmen vorzunehmenden Mieterhöhungen von 8 % der Investitionen als Fördermittel zur Verfügung zu stellen.
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25.03.2021