Berlin braucht Tausende Wohnungen und schließt Baulücken, wo das nur möglich ist. Dass eine solche Nachverdichtung ein Quartier durchaus aufwerten und auch Geringverdienern eine Wohnmöglichkeit bieten kann, will der Senat unter dem Motto „Urban Living – Neues Wohnen in Berlin“ beweisen. Zusammen mit den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften wurden nun vier Architektenentwürfe vorgestellt. Sie könnten schon bald in vier Bezirken realisiert werden.
Ambitioniertes Experiment und zugleich wohnliches und kommunikatives Zentrum: Zwischen Briese- und Kienitzer Straße im Neuköllner Rollbergviertel soll ein Neubau aus vier Gebäudeteilen entstehen. In denen wird es sowohl Ein- bis Vierzimmerwohnungen, Atelier- und auch besonders für Wohngemeinschaften geeignete Angebote geben. Zum Innenhof ziehen sich Laubengänge auf jeder Etage entlang, im Erdgeschoss kann ein Café eröffnen. Die Straßenfassade aus Aluminium-Elementen will einen visuellen Akzent setzen und zugleich die Brücke schlagen zwischen geschlossener Gründerzeitbebauung auf der einen und dem offenen Siedlungsbau aus den 1970er Jahren auf der anderen Seite. Das Wohnungsunternehmen „Stadt und Land“ hat gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt diesen Entwurf des Architekturbüros EM2N in einem Wettbewerb ausgewählt – eines von vier Bauvorhaben, die in vier Berliner Bezirken realisiert werden sollen.
Unter dem Motto „Urban Living – Neues Wohnen in Berlin“ sammelt der Berliner Senat seit 2014 Ideen und Anregungen und arbeitet eng mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften zusammen, um mit Nachverdichtung Wohnraum zu schaffen. Gefordert ist neben einem ideenstarken Entwurf auch der Nachweis, dass ein gewisser Prozentsatz der geplanten Wohnungen für einkommensschwache Mieter angeboten wird.
Rosemarie Mieder
22.11.2016