In den Berliner Hinterhöfen schlägt der Puls der Großstadt noch immer etwas gemächlicher. Jeder kennt die Hackeschen Höfe, Riehmers Hofgarten, die Höfe der Kulturbrauerei und den Hirschhof. Aber nicht nur diese Vorzeigehöfe sind sehenswert.
Die Berliner Hinterhöfe weisen eine weit größere Vielfalt auf. Wie wäre es mit einer Entdeckungstour abseits der Touristenmeilen, ins „Hinterland“, mitten in der Stadt? In der Spandauer Vorstadt in Mitte finden sich noch einige frühe Hofanlagen der königlich preußischen Residenzstadt. Der Hof Neue Schönhauser Straße 12 ist so ein Kleinod. Oder die Oranienburger Straße 23 mit einer über das erste und zweite Stockwerk geführten Galerie. Auch die Sophienstraße 28-29, der sogenannte Paulinenhof: In den inzwischen liebevoll restaurierten Remisen befand sich im 18. Jahrhundert ein Fuhrbetrieb. Später wurden die Höfe mit den Mietskasernen am Reißbrett entworfen. Viele von ihnen haben bis heute ihren Reiz bewahrt. Der Autor schlägt einen Bogen von der Typologie und Funktion der Höfe zur Zeit ihrer Entstehung bis in die Gegenwart. Die Höfe, detailliert in Bild und Text vorgestellt, werden so zum Abbild Berliner Stadt- und Zeitgeschichte. Heinrich Zille würde sich freuen zu sehen, was aus seinem „Milljöh“ geworden ist.
rb
10.05.2019