Noch immer landet fast die Hälfte der in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelten Verpackungen in der Müllverbrennungsanlage. Ein neues Verpackungsgesetz, Ende März im Bundestag verabschiedet, soll dafür sorgen, dass die Hersteller ökologisch vorteilhafte und recyclingfähige Verpackungen verwenden und wesentlich mehr Abfälle aus privaten Haushalten recycelt werden.
Plastikflaschen und Dosen ohne Pfand gefährden das Mehrwegsystem und verschmutzen die Umwelt. Kioske umgehen mit „Import“-Dosen die Pfandpflicht. Die Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen beträgt zurzeit magere 36 Prozent – 2022 sollen es 63 Prozent sein.
Bei Getränkeverpackungen soll der Mehrweganteil auf 70 Prozent erhöht werden. Auch Getränke wie Frucht- und Gemüsenektar mit Kohlensäure und Mischgetränke mit einem Molke-Anteil von mindestens 50 Prozent dürfen künftig nur noch in pfandpflichtigen Verpackungen angeboten werden.
Bei Verpackungen aus Metall, Glas und Papier soll die Recyclingquote auf 90 Prozent steigen. Hersteller erhalten nach dem neuen Verpackungsgesetz Anreize, bereits bei der Gestaltung der Verpackungen das spätere Recycling zu beachten. Schilder an den Regalen informieren die Kunden, wo die Mehrwegverpackungen stehen.
Die gelben und orangen Tonnen, die in Berlin sowohl für Verpackungen als auch andere Gegenstände aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoff benutzt werden, dürfen bleiben. Berliner, die am Stadtrand wohnen, können auch weiterhin die Gelben Säcke verwenden.
Rainer Bratfisch
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01.07.2017