Schritt 4: Kontaktaufnahme mit Bezirksverwaltung und Bezirkspolitik
Auf den entsprechenden Bezirksseiten im Internet oder bei einer Internet-Suche sind die jeweiligen Bezirksstadträte für Stadtentwicklung und Bauen und ihre Kontaktdaten gut zu finden. In einigen Bezirken bieten die Stadträte einmal im Monat sogenannte Bürgersprechstunden an. Im Sekretariat der Stadträte wird Auskunft zu den nächsten freien Terminen gegeben. Die Problemlage der Mieterinnen-Initiative sollte in aller Kürze per Mail dem Büro des Stadtrates beziehungsweise der Stadträtin vorgestellt werden.
Oft liegen die freien Termine jedoch weit in der Zukunft, was rechtlichen Fristen und Handlungsgeboten der Initiativen entgegensteht. Daher empfehlen wir, die Stadträte auch anderweitig gezielt anzusprechen. Der Berliner Mieterverein kann an dieser Stelle versuchen, Kontakte herzustellen.
Beispiele für Bezirksämter mit Bürgersprechstunden:
Einwohnerfragen und Teilnahme an Bezirksverordnetenversammlung
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) besteht aus den gewählten Volksvertreterinnen und versteht sich als das „Parlament im Bezirk“. Die BVV ist öffentlich und findet einmal im Monat im Rathaus des jeweiligen Bezirkes statt. Sie beginnt mit der Einwohnerfragestunde. Die Bürgerinnen – also auch Vertreter der Mieterinitiativen – können Stadträte und Bürgermeisterinnen um Rede und Antwort bitten. Wer eine Frage stellen will, muss diese zuvor per E-Mail, Fax oder online anmelden. Die Einwohnerfragen unterliegen bestimmten Regeln und Fristen. Hilfe dazu gibt es auf den Bezirksseiten unter „Bezirksverordnetenversammlung“ und „Einwohnerfragen“.
Beispiel: Informationen zur BVV Lichtenberg
Einwohnerfragen in den Bezirken
Achtung: Art, Umfang, Fristen und Einreichung sind von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich, deshalb sollte unbedingt auf die entsprechenden Informationen zu den Einwohnerfragen geachtet werden:
Charlottenburg-Wilmersdorf: Online Formular
Friedrichshain-Kreuzberg: Online Formular
Lichtenberg: Informationen zu Bürgerbeteiligung und Einwohnerfragestunde
Marzahn-Hellersdorf: Online Formular
Mitte: Online Formular
Neukölln: Online Formular
Pankow: Online Formular
Reinickendorf: Online Formular
Spandau: Informationsseite
Steglitz-Zehlendorf: Online Formular
Tempelhof-Schöneberg: Online Formular
Treptow-Köpenick: Online Formular
Beachten Sie bitte auch die jeweiligen Informationen auf den Seiten der BVV.
In der BVV kann beispielsweise gefordert werden, dass der Stadtrat sich für eine Modernisierungsvereinbarung zwischen Mieterinnen und Vermieter einsetzt, in einen Dialog mit dem Eigentümer eintritt oder einen „Runden Tisch“ mit allen Beteiligten ins Leben ruft.
Kontaktaufnahme zu den Parteien im Bezirk
Eine Kontaktaufnahme zu Verordneten der im Bezirk vertretenen Parteien kann sinnvoll sein. Zunächst gilt es gemeinsam mit der Koordinationsstelle des Berliner Mietervereins, parteipolitisches Engagement für die konkreten Probleme vor Ort zu wecken und auf die jeweiligen Politiker zuzugehen. Die wohnungspolitische Interessenvertretung des Berliner Mietervereins ist mit einigen Ansprechpartnerinnen der Parteien bekannt und kann bei der Kontaktaufnahme helfen.
Die BVV-Fraktionen können auf ihren Sitzungen Anträge beschließen, die dann in die BVV eingebracht und auf der kommenden Versammlung ausführlich beantwortet werden. In der BVV würde dann nach Abstimmung aller Bezirksverordneten eine Überweisung des Themas in den Ausschuss Stadtentwicklung und Bauen oder Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz etcetera erfolgen. In den (zum Teil öffentlich tagenden) Ausschüssen (Beispiel: Sitzungskalender Reinickendorf) wird darüber beraten, inwiefern die Bezirkspolitik/-verwaltung hinsichtlich eines Bau- beziehungsweise Modernisierungsvorhabens tätig werden und eventuell auf die Vermieter einwirken kann.
In 7 Schritten zur aktiven Mieter-Initiative
- Wozu dient dieser Leitfaden?
- 1 Kontakt zum Berliner Mieterverein
- 2 Mieterversammlung – Rechtslage ermitteln, Ziele definieren
- 3 Baurechtliche Genehmigungen von Behörden
- 4 Kontaktaufnahme mit Bezirksverwaltung und Bezirkspolitik
- 5 Informationsfluss zu relevanten Akteuren des Berliner Senats und Berliner Abgeordneten der Wohnungspolitik
- 6 Vernetzung und Erfahrungsaustausch mit anderen Berliner Mieter-Initiativen
- 7 Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Protestaktionen
- Best-Practice-Beispiele
30.03.2024