Die Angebotsmieten stiegen im Jahr 2019 langsamer, haben aber im berlinweiten Durchschnitt 10,44 Euro pro Quadratmeter nettokalt erreicht. Die Kaufpreise von Wohnungen und Mietshäusern steigen weiter rasant. Das besagt der Wohnmarktreport von Berlin Hyp und CBRE.
Der Mietwohnungsmarkt driftet auseinander: In den zentralen Bezirken, im oberen Marktsegment und im Neubau steigen die verlangten Mieten weiterhin stark an, während sie in weniger günstigen Lagen nahezu stagnieren. Erfasst wurden die Mieten, die Vermieter in Wohnungsannoncen forderten. Nach Jahren überbordender Steigerungsraten müssen Vermieter nun wohl erkennen, dass die Bäume nicht mehr überall in den Himmel wachsen.
Der Berliner Mieterverein (BMV) sieht dennoch die Notwendigkeit für den Berliner Mietendeckel bestätigt. „Eine Durchschnittsmiete bei neuen Verträgen von mehr als 10 Euro pro Quadratmeter in Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg zeigt einmal mehr, dass eine Beschränkung der Mieten erforderlich war, um Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen zu schützen“, so BMV-Geschäftsführer Reiner Wild. Die Daten lassen erkennen, dass von der Mietpreisbremse des Bundes keine wahrnehmbare Entlastung ausgeht.
Mit Sorge sieht der BMV auch den erheblichen Anstieg der Kaufpreise bei Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern, denn dies erhöht auch den Druck auf die Mieter. Der BMV mahnt deshalb den verbesserten Schutz vor Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen an, der auf dem Wohngipfel 2018 von der Bundesregierung versprochen wurde, aber immer noch fehlt.
Jens Sethmann
www.berlinhyp.de
28.05.2020