Ende Mai hat das Berliner Abgeordnetenhaus ein neues Abfallkonzept für die Stadt beschlossen. Es setzt auf Müllvermeidung und Wiederverwertung.
„Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht“ – so lässt sich der „Zero-Waste“-Ansatz, der im Zentrum des Konzepts steht, zusammenfassen. Ein wichtiges Etappenziel in Sachen Müllvermeidung ist das Verbot von Einweggeschirr bei öffentlichen wie nicht-öffentlichen Veranstaltungen.
Zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen soll eine freiwillige Vereinbarung mit den Verbänden der Gastronomie getroffen werden. Auch die Wiederverwendung von Gebrauchtwaren gehört zur Strategie: So soll es künftig noch mehr Secondhand-Kaufhäuser wie die „NochMall“ der BSR geben. Gebrauchtes soll vereinfacht auf den BSR-Recyclinghöfen abgegeben werden können und für Gebrauchtwaren außerdem eine Dachmarke als Gütesiegel eingeführt werden. Initiativen wie Repair-Cafés und Geräteverleihe sollen gestärkt werden. Auch die Abgabe von Sperrmüll soll verbraucherfreundlicher werden.
Umweltschützern gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Der BUND-Landesverband sammelt Unterschriften für eine Verpackungssteuer auf „Wegwerf-to-go-Produkte“ wie Einweg-Kaffeebecher. Zwar gilt seit Anfang Juli EU-weit ein „Einwegplastik-Verbot“, etwa für Trinkhalme und Rührstäbchen. Dadurch würden aber zu wenige der schädlichen Produkte verboten, so der BUND.
Katharina Buri
sammelt der BUND Berlin Unterschriften für eine Verpackungssteuer auf Pizzakarton, Plastikbesteck und Co.
28.07.2021