Berliner, die die Europäische Union eher skeptisch und Deutschland nur als Zahlmeister sehen, vergessen allzu oft, dass EU-Fördermittel auch in diese Stadt fließen. Allein in der Förderperiode 2007 bis 2013 wurden Projektmittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 151 Millionen Euro für die „Zukunftsinitiative Stadtteil“ (ZIS) eingesetzt. Das Programm wird als Bestandteil der EU-Strukturfondsförderung bis mindestens 2020 kontinuierlich weitergeführt.
Die „Zukunftsinitiative Stadtteil“ unterstützt die Umsetzung quartiersbezogener Entwicklungskonzepte. Zu ihr gehören die Einzelprogramme Soziale Stadt, Stadtumbau Ost und Stadtumbau West, Bildung im Quartier, Stadterneuerung und Stadtteilzentren. Damit können ungleiche innerstädtische Lebensbedingungen wenn schon nicht angeglichen, so doch zumindest langsam abgebaut werden. Lokale Kräfte werden gezielt unterstützt.
Schwerpunkte sind die Bereiche Bildung, Integration, Nachbarschaft und Armutsbekämpfung, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Förderung der Selbsthilfe und des bürgerschaftlichen Engagements. Bedeutung gewinnen derzeit die Verbesserung des quartiersbezogenen Klimaschutzes und Maßnahmen zur Klimaanpassung.
Bisher wurden rund 3000 Stadtentwicklungsprojekte mithilfe von EU-Fördermitteln realisiert, darunter das Familienbildungshaus Falkenhagener Feld in Spandau, die Quartierssporthalle auf dem Campus Rütli in Neukölln, der Georg-Friedrich-Händel-Saal am Frankfurter Tor und die Lernwerkstatt „eXplorarium“ der Hans-Fallada-Schule in Neukölln.
„Projekte wie diese machen unsere Stadt noch lebenswerter“, freut sich Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Im Rahmen der laufenden Förderperiode wurden bisher 175 Projekte bewilligt, eine Vielzahl weiterer Projekte befindet sich in der Antragsprüfung.
Rainer Bratfisch
30.03.2024