In Friedrichshain-Kreuzberg ist die Wohnungsfrage nicht erst seit gestern brisant. Ob Widerstand gegen Spekulanten im 19. Jahrhundert, Mieterstreiks im Jahre 1932 bis hin zu Häuserbesetzungen Anfang der 80er Jahre und dem Protest-Gecekondu am Kottbusser Tor unlängst – stets war der Bezirk Schauplatz von erbitterten Miet- und Häuserkämpfen.
Das Friedrichshain-Kreuzberg-Museum hat sich für seine neue Ausstellung „Dach über Kopf! Wohnraumfragen in Friedrichshain und Kreuzberg“ auf Spurensuche begeben. Dabei werden zum einen die historischen Bedingungen und Kämpfe um das Wohnen beleuchtet, aber auch aktuelle Bezüge zu Initiativen wie „Bizim Kiez“ oder „Kotti & Co“ hergestellt, die sich heute gegen Verdrängung und Mieterhöhungen zur Wehr setzen. Nicht nur um Proteste geht es in der Ausstellung, sondern auch um Wohnformen und Wohnvisionen, die auf verschiedene Art und Weise ausgehandelt werden.
Die Ausstellung wird ergänzt durch ein spannendes Begleitprogramm. So wird am 12. September ein Film über die politischen Wandbilder der Künstlergruppe „Ratgeb“ gezeigt unter Anwesenheit des Mitbegründers Werner Brunner. Am 17. September führt ein Stadtspaziergang zu Orten der Miet- und Häuserkämpfe der letzten 150 Jahre. Bei einem Workshop am 14. und 15. September können in der Museumsdruckerei Protestplakate entworfen und mit traditionellen Drucktechniken umgesetzt werden.
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Alle Veranstaltungen sind kostenlos.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 3. November 2019.
FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
Adalbertstraße 95 A
10999 Berlin
Tel. 50 58 52 33
29.08.2019