Die Deutschen produzieren nur noch halb so viel Restmüll wie vor 35 Jahren – das belegen aktuelle Zahlen des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Umweltbundesamts (UBA). In Städten landet mehr in der grauen Tonne als anderswo – das gilt insbesondere für Berlin.
128 Kilo Restmüll wanderten pro Kopf im Jahr 2018 in Privathaushalten durchschnittlich in die Restmülltonne. Zuletzt war dies zwischen 1983 und 1985 untersucht worden – damals war die Menge fast doppelt so groß. Die Verfasser der aktuellen UBA-Analyse führen den Rückgang auf den erfolgreichen Ausbau der Getrennterfassungssysteme zurück. In den Städten landet allerdings noch deutlich mehr im Restmüll als auf dem Land: durchschnittlich 151 Kilogramm pro Person und Jahr. Die Berliner haben mit 225 Kilo pro Kopf (2017) eine auffallend hohe Restmüllquote, wie Zahlen der Berliner Stadtreinigung (BSR) belegen.
Ein weiteres Ergebnis der Analyse: Zwei Drittel des in der Restmülltonne entsorgten Mülls gehört dort nicht hinein. Mit 39 Prozent entfällt der größte Teil davon auf Bioabfälle aus Garten und Küche. Hier liegt Berlin genau im Schnitt.
Weitere 27 Prozent machen die sogenannten trockenen Wertstoffe wie Altpapier oder -glas, Kunststoff und Textilien aus. Hiervon landet in Berlin mit 35 Prozent überdurchschnittlich viel in der grauen Tonne.
Die Berliner gelten prinzipiell als von der Mülltrennung überzeugt, sind praktisch aber recht trennfaul – dabei tut, wer aufs korrekte Recycling achtet, nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern spart auch bares Geld. Denn die Restmülltonne ist die bei Weitem teuerste.
Katharina Buri
www.bsr.de/abfall-abc-20563.php
Lesen Sie auch zu diesem Thema:
27.08.2020