Im vergangenen Jahr starben in Berlin 27 Menschen bei Wohnungsbränden. Am gefährlichsten ist dabei nicht das Feuer, sondern der Rauch. In Berlin ist bisher nur ein Fünftel der Haushalte mit Rauchwarnmeldern ausgestattet. Die Senatsverwaltung für Inneres arbeitet deshalb zurzeit an einer Gesetzesinitiative – wie in anderen Bundesländern sollen künftig auch in Berlin Rauchmelder bei Neubauten Pflicht sein, Altbauten sollen nachgerüstet werden.
Laut einer aktuellen Umfrage sind bundesweit noch immer zwei Drittel der Haushalte ohne Rauchmelder. In Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein müssen sie bis spätestens 2014 eingebaut werden, im Saarland und Thüringen sind sie nur für Neu- und Umbauten Pflicht. Die anderen Bundesländer setzen noch immer auf Freiwilligkeit. Die wenigsten Rauchmelder wurden bisher in Berlin und Sachsen installiert.
Ulrich Freise, Staatssekretär für Inneres in der Senatsverwaltung, plädiert dafür, auch in Berlin Rauchmelder zur Pflicht zu machen: „Wer keinen Rauchmelder hat, gefährdet sein Leben und das seiner Familie – wir sollten nicht auf das nächste Unglück warten.“ Und wohl auch nicht solange, bis der Einbau staatlicherseits vorgeschrieben wird.
Die Feuerwehr warnt vor Billiganbietern und empfiehlt Qualitätsprodukte zum Preis von 20 bis 30 Euro. Beim Kauf ist unbedingt auf die CE-Kennzeichnung und die Zertifizierung durch den Verband der Sachversicherer zu achten. Aufgrund ihrer langen Lebensdauer sind Rauchmelder mit fest eingebauter Zehn-Jahres-Lithium-Batterie empfehlenswert, da kein Batteriewechsel erfolgen muss. Auch eine Stummschaltung ist vorteilhaft: Das akustische Signal, ausgelöst zum Beispiel durch Kochdämpfe, kann der Mieter so für zehn Minuten ausschalten und in dieser Zeit die Ursache für den Fehlalarm beseitigen. Wohnungsbaugesellschaften lassen die Rauchmelder warten, wenn Heizkosten- und Wasserzähler abgelesen werden. Aber auch wenn das alles eine Kleinigkeit kostet – diese Investition rettet Menschenleben.
Rainer Bratfisch
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