„Die Digitalisierung von Anwendungen für den privaten Haushalt schreitet rasant voran“, verkündet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Umsatz der Smart-Home-Branche steige jährlich um 33,7 Prozent. Umfragen ergeben jedoch ein anderes Bild.
Als die unabhängige Management- und Technologieberatung BearingPoint kürzlich 800 Haus- und Wohnungsbesitzer aus ganz Deutschland zu ihren Erwartungen und Meinungen zum Thema „Energieversorger der Zukunft“ befragte, war das Fazit eher ernüchternd. Auch wenn sich 80 Prozent der Befragten für die Nutzung intelligenter Stromzähler interessieren, verwenden derzeit nur 7 Prozent der Befragten digitale Messeinrichtungen. Einzelne Komponenten des Smart Home werden immerhin bereits von 21 Prozent der Befragten genutzt.
Der Mehrzahl der Mieter fehlt das Vertrauen in den sicheren Betrieb der Lösungen und in den Schutz der Privatsphäre. Cyber-Security-Standards fehlen ebenso wie verpflichtende Prüfungen. Auch dominieren Insellösungen – die Vielfalt der Systeme verwirrt die Mieter. 21 Prozent fürchten Hackerangriffe, 20 Prozent haben Angst vor Datenmissbrauch.
„Tatsächlich ist die Anschaffung beispielsweise von Smart-Metering-Lösungen deutlich teurer, als die Deutschen zu zahlen bereit sind“, stellt BearingPoint fest. Das Fazit der Studie: „Großes Interesse, kaum Nutzer.“
Rainer Bratfisch
23.10.2019