Die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften stellen neue Baurekorde auf. Ihr Ziel, bis 2021 die Zahl von 30.000 Wohnungen zu errichten, erreichen sie aber nur mit einem kleinen Rechentrick.
Seltene Eintracht demonstrierten die Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) und der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), der sonst in sein früheres Ressort gerne mit streitbaren Einwürfen hineinfunkt. Bei einer Rundfahrt zu den Baustellen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften von der Wasserstadt Oberhavel über Gesundbrunnen und Lichtenberg bis nach Neukölln lobten beide das Engagement der Wohnungsunternehmen im Kampf gegen die Wohnungsnot.
882 Millionen Euro haben Degewo, Gesobau, Gewobag, Howoge, Stadt und Land sowie WBM im Jahr 2018 in den Wohnungsbau investiert – so viel wie noch nie. 3279 Wohnungen haben sie im Jahr 2018 fertiggestellt. Sie haben damit ihren Gesamtbestand auf 307.000 Wohnungen ausgeweitet. In diesem Jahr werden sie mit Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro und 5006 neuen Wohnungen einen neuen Rekord aufstellen.. Für rund 45 Prozent der im Jahr 2018 begonnenen Neubauten wurden Fördermittel in Anspruch genommen.
Vor drei Jahren hat der Senat das Ziel ausgegeben, dass die landeseigenen Wohnungsunternehmen zwischen 2017 und 2021 zusammen 30.000 neue Wohnungen errichten. Nach den jetzigen Plänen werden 2021 nur 26.149 Wohnungen fertig sein. Nur wenn man die dann begonnenen Bauprojekte mitzählt, wird die Zielmarke mit 31.566 Wohnungen übertroffen. Katrin Lompscher will private Investoren stärker in die Pflicht nehmen: „Künftig werden die gemeinsamen Projekte der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften mit privaten Bauträgern eine größere Bedeutung erlangen.“
Jens Sethmann
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30.09.2019