Die Suche nach einer geeigneten Wohnung wird angesichts steigender Nachfrage und noch schneller steigender Mieten immer schwieriger. Oft sind rasche Entscheidungen gefragt, insbesondere, wenn die Traumwohnung gefunden ist und mehrere Bewerber „im Rennen“ sind. Eine Selbstauskunft über das Internet soll die Suche nach der ins Auge gefassten Traumwohnung beschleunigen.
Gewerbliche Vermieter mit mehr als hundert Wohneinheiten können direkt bei der „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ (Schufa) Informationen über den Mietinteressenten anfordern, private Vermieter vom Wohnungssuchenden eine Selbstauskunft verlangen. Für diese Selbstauskunft braucht die Schufa einige Tage.
Der „Schufa-WebCode“ macht es dem Mietinteressenten jetzt möglich, dem Vermieter sofort per Internet Auskunft zu seiner Identität und Zahlungsfähigkeit zu geben. Aber Schnelligkeit hat auch bei der Schufa ihren Preis: Die Anmeldung kostet 18,50 Euro. Für 10 Euro erhält der Interessent fünf, für 18 Euro zehn einmalig nutzbare Zugriffscodes. Diesen Code teilt er dem Vermieter mit, der damit auf dem Schufa-Portal sofort die Informationen erhält, die der Mietinteressent ausgewählt hat.
Ein wichtiger Aspekt: Nach Auffassung der Datenschützer der Länder und des Deutschen Mieterbundes darf ein Vermieter vom Mietinteressenten die Vorlage einer Selbstauskunft nur dann verlangen, wenn der Abschluss des Mietvertrages nur noch vom positiven Ergebnis dieser Bonitätsprüfung abhängt. Frank Maciejewski vom Berliner Mieterverein: „Das heißt im Grunde genommen, dass der Vermieter mit dem Mietinteressenten einen Mietvorvertrag abschließt, der allein unter der Bedingung steht, dass die Bonitätsprüfung positiv verläuft. Die Praxis wird zeigen, ob Mietinteressenten diese Rechtsposition tatsächlich durchsetzen können.“
Rainer Bratfisch
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MieterMagazin 4/11
Eine Auskunft per Handy bietet jetzt die Schufa
Foto: Schufa
10.06.2016