Elektrische Speicherheizungen, die sich nachts aufladen und die gespeicherte Wärme tagsüber wieder abgeben, waren vor allem in den 50er- und 60er-Jahren eine beliebte Alternative zu Kohle- und Öl-Öfen. Doch Nachtspeicherheizungen gelten mittlerweile vor allem aus Gesundheits- und Umweltgründen als äußerst bedenklich. Der Berliner Stromversorger Vattenfall fördert den Austausch.
Nachtspeicherheizungen bis zum Baujahr 1976 können das extrem gesundheitsschädliche Mineral Asbest enthalten. Außerdem heizen sie äußerst ineffizient und verursachen nicht nur mehr CO2-Emissionen, sondern auch höhere Kosten als andere Heizsysteme. Deshalb dürfen Geräte, die vor dem 1. Januar 1990 eingebaut oder aufgestellt wurden, nach dem 31. Dezember 2019 nicht mehr betrieben werden.
Nach Angaben des Versorgers Vattenfall sind in Berlin noch etwa 25000 Nachtspeicherheizungen in Betrieb, davon rund 70 Prozent in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie in Mehrfamilienhäusern mit bis zu 20 Wohneinheiten. Der Energiekonzern will Berliner Vermieter sowie Haus- und Wohnungseigentümer schon jetzt dazu motivieren, ihre elektrischen Speicheröfen durch ein anderes Heizsystem zu ersetzen. 350 Euro gibt es bis Ende des Jahres pro Wohneinheit für die Demontage. Wer als Mieter den Nachtspeicherofen aus seiner Wohnung verbannen möchte, kann seinem Vermieter das als Tipp weitergeben.
Laut Vattenfall-Sprecher Hannes Stefan Hönemann will das Unternehmen mit dieser Abwrackprämie Zusagen aus seiner Klimaschutzvereinbarung mit dem Senat einlösen, den effizienten und klimaschonenden Umgang mit Energien zu unterstützen. Gleichzeitig will Vattenfall den Einsatz von Wärmepumpen fördern: Wer eine Nachtspeicherheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, kann zusätzlich 500 Euro beantragen. Allerdings gilt das nur für Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern.
ks
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04.06.2018