Fast die Hälfte aller gespeicherten Daten von Auskunfteien wie der Schufa sind fehlerhaft oder unvollständig. Für die betroffenen Verbraucher kann das weitreichende Folgen haben.
Die erschreckende Fehlerquote bei Auskunfteien ermittelte eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz. 100 Testpersonen hatten Auskünfte zu ihrer Person bei den Auskunfteien Arvato, Bürgel, Creditreform und Schufa eingeholt. In knapp der Hälfte aller Fäl-le wurden den Testpersonen falsche oder unvollständige Angaben zurückgeschickt. Häufig waren gekündigte Handyverträge, aufgelöste Konten oder längst nicht mehr existierende Kreditkarten gelistet. „Die Fehlerquoten der gesammelten Daten sind viel zu hoch und die den Verbrauchern erteilten Selbstauskünfte oft völlig unbrauchbar“, sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU).
Ab April nächsten Jahres tritt eine Verschärfung des Bundesdatenschutzgesetzes in Kraft. Damit haben interessierte Verbraucher die Möglichkeit, einmal jährlich kostenlos eine Selbstauskunft über ihre gespeicherten Daten zu erhalten. Bisher kostet diese je nach Auskunftei bis zu 13 Euro. Angesichts der Ergebnisse der aktuellen Studie raten Verbraucherschützer aber schon jetzt dazu, gespeicherte Daten bei den Auskunfteien abzufragen und falsche Angaben korrigieren zu lassen.
Sina Tschacher
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MieterMagazin 11/09
Viele bei Auskunfteien gespeicherte Verbraucherdaten sind nicht auf dem neuesten Stand
Foto: Christian Muhrbeck
10.06.2016