Kurzüberblick
Titel
Menschen mit Behinderung auf Wohnungssuche in Berlin: Doppeltes Handicap
„Verzweifelt“, „deprimiert“, „hoffnungslos“ – so beschreiben etliche Menschen ihre Gemütslage nach Monaten, oft Jahren der Wohnungssuche in Berlin. Es sind Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung. Ihre Behinderung und der völlig überlaufene Berliner Wohnungsmarkt sind für sie ein doppeltes Handicap, das ihre Wohnungssuche zu einem schier aussichtslosen Unterfangen macht.
Hintergrund
Koalitionsverhandlungen zum Thema Wohnen: Die Richtung stimmt
Bei ihren Koalitionsverhandlungen zur Bildung der künftigen Bundesregierung haben sich CDU/CSU und SPD auf Eckpunkte zur Wohnungspolitik geeinigt. Der Deutsche Mieterbund (DMB) sieht „wichtige Signale für eine bessere Wohnungspolitik“ und spricht von einem „großen Schritt in die richtige Richtung“. Der Berliner Mieterverein (BMV) sieht aber auch noch Nachbesserungsbedarf.
Gated Communities: Geschlossene Gesellschaft
Längst gibt es auch in Deutschland abgeschlossene und gut bewachte Wohnquartiere für Besserverdienende. Je weiter sich die Schere zwischen Arm und Reich öffnet, desto mehr solcher „gated communities“ werden gebaut, auch in Berlin. Diplomatenpark, Prenzlauer Gärten und Marthashof sind nur der Anfang und ein Test der Investoren, was in der Stadt verkäuflich und vermietbar ist. Erstklassige Lage und Top-Ausstattung gehören zum Konzept.
Haushaltsauflösungen: Sauberer Vertrag, fester Preis
Wer nicht wie Diogenes in der Tonne haust, erlebt das öfters: Der Keller ist zu voll, oder die neue Wohnung braucht neue Möbel, die alten müssen weg. Das wird mühsam. Alles ins Auto schleppen und zum Recyclinghof fahren, vielleicht sogar mehrfach? Nicht jeder hat die Zeit oder einen Führerschein. Da hilft ein Anruf bei einem Entsorgungsunternehmen. Doch wer an einen seriösen Entrümpler geraten will, sollte gewisse Tipps beachten.
Die Beletage: Schöner Wohnen im 19. Jahrhundert
Wer in einem Berliner Altbau im Vorderhaus und in der ersten Etage wohnt, kann sich – von den Räumlichkeiten her – glücklich schätzen. In der „Beletage“ sind die Decken höher, es gibt generell mehr Raum und Luft, alles ist großzügiger gestaltet als im Rest des Hauses. Darüber hinaus haben sich in diesen Wohnungen oft der ausgesprochen reichhaltige Deckenstuck und die aufwendig gearbeiteten Türen aus der Gründerzeit erhalten – eine ornamentale Ausstattung, die heute wieder vorbehaltlos für „schöner Wohnen“ steht.
Selbstauskunft bei Wohnungsanmietung: Grenzenlose Neugier
Schon vor der Unterzeichnung des Mietvertrags müssen Wohnungssuchende eine ganze Menge von sich preisgeben. Ohne Fragenbogen zur Person, Einkommensnachweis, Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und Schufa-Auskunft läuft mittlerweile gar nichts mehr. Die Neugierde vieler Vermieter geht über etliche Grenzen hinaus.
Panorama
BMV-Seniorenmitglieder: 100 Jahre und ein bisschen weise
Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch der Berliner Mieterverein immer mehr Mitglieder im biblischen Lebensalter von 100 Jahren zählt. Aber dass man erst mit 89 Jahren eintritt, dürfte dann doch Seltenheitswert haben.
Energieeinsparverordnung: Nicht der große Wurf
Am 16. Oktober 2013 hat die Bundesregierung die Novelle zur Energieeinsparverordnung (EnEV) mit den vom Bundesrat geforderten Änderungen beschlossen. Bis 2050 soll der Gebäudebestand klimaneutral sein. Das heißt: Wohngebäude dürfen entweder keine Treibhausgase mehr absondern, oder der Ausstoß muss durch geeignete Maßnahmen ausgeglichen werden.
Betreutes Wohnen: Ein Mietvertrag mit allen Rechten
Die Altenheimkette „Marseille“-Kliniken will umstrukturieren: Raus aus dem Geschäft mit der Pflege, rein ins IT-Business. Betroffen davon wäre auch der Senioren-Wohnpark in Lichtenberg. „Was bedeutet ein Eigentümerwechsel für unsere Verträge?“, fragt besorgt eine Bewohnerin im Haus für Betreutes Wohnen an der Parkaue?
Urteilen Sie selbst! Allerlei Krabbelei
Am 7. und 8. September 2013 öffnen wieder zahlreiche Denkmäler ihre Pforten für Besucher. Das diesjährige Schwerpunktthema beim Tag – eigentlich Wochenende – des offenen Denkmals lautet „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ Gemeint sind Bauten wie das Stasigefängnis Hohenschönhausen oder Kriegsbunker, die zwar nicht unbedingt „schön“ sind, aber doch wichtige Zeugnisse der Geschichte darstellen.
Altersarmut: Zu wenig zum Leben, zu wenig zum Wohnen
Nach Angaben des Mikrozensus lebten im Jahr 2012 in Berlin 700.800 Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren. Das sind fast 20 Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt. Ihre durchschnittliche Altersrente beträgt in Berlin 756 Euro. Für immer mehr Rentner reicht deshalb die Rente nicht mehr zum Leben. Sie sind akut von Altersarmut bedroht.
Studentenwohnen für Hilfe: WG auf Tauschhandelsbasis
Senioren in einer ihnen mittlerweile zu großen Wohnung möchten gern in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Studenten bieten Hilfe beim Einkaufen, bei Behördengängen, Kochen oder beim Reinigen der Wohnung an, wenn sie dafür günstig wohnen können. Diverse Internetportale versprechen, diese unterschiedlichen Interessen zum Nutzen beider Seiten zusammenzubringen.
Modernisierungsvereinbarung (1): Aufatmen bei Ex-Howoge-Mietern
In Hohenschönhausen ist es gelungen, für rund 800 Mieter eine sozialverträgliche Modernisierung auszuhandeln. Dabei sah zunächst alles ganz anders aus.
Höfe, Hochbeete, hängende Gärten
Im März hat die „Grüne Liga“ Berlin den Wettbewerb „Kraut & Rüben im Kiez“ ausgeschrieben. Die Resonanz war erstaunlich: 41 Projekte zur Hof-Wand-Dach-Begrünung in der Stadt wurden eingereicht.
Der Mietrechtstipp: Welche Messgeräte müssen geeicht sein?
Warmwasserzähler und Wärmemengenzähler müssen alle fünf Jahre geeicht werden, Kaltwasserzähler alle sechs Jahre.
Neue EU-Verordnung zu Staubsaugern: Weniger Watt – trotzdem sauber
Mit ihrem jüngsten Verbot von stromfressenden Staubsaugern hat sich die EU wieder einmal ausgesprochen unbeliebt gemacht. Bei Haushaltsgeräten sollen die Verbraucher in einem weiteren Schritt zum Energiesparen gezwungen werden. Doch ohne Druck von oben sehen sich die Hersteller offenbar nicht veranlasst, umweltschonende Modelle zu entwickeln.
Höhere Grunderwerbsteuer: Der Finanzsenator will mitverdienen
Zum 1. Januar 2014 wird in Berlin die Grunderwerbsteuer erhöht. Der Steuersatz steigt von aktuell 5 auf 6 Prozent an. Damit hat sich die Steuerbelastung für Grundstückskäufe in Berlin seit dem Jahr 2006 fast verdoppelt. Damals lag der Steuersatz noch bei 3,5 Prozent.
Neuvertragsmieten: Schneller Anstieg im Osten
Seit 2008 hat sich der durchschnittliche Quadratmeterpreis von Mietwohnungen in der Hauptstadt um 25 Prozent auf 8,50 Euro pro Quadratmeter verteuert. Das zeigt eine Analyse der Berliner Mietpreise des Internetportals immowelt.de. Dazu wurden die Nettokaltmieten neu zu vermietender Wohnungen aus dem ersten Halbjahr 2008 mit den Preisen des ersten Halbjahres 2013 verglichen.
Der Apptipp: Mobiler Klangteppich
Warten auf den Bus, auf die Bahn, auf die Verabredung: Ständig steht oder sitzt der Berliner respektive die Berlinerin irgendwo herum und wartet. Die App „audioguideme“ für iPhone beziehungsweise iPad vertreibt nicht nur lästige Wartezeit, sie vermittelt darüber hinaus akustisches Wissen über den Ort, an dem man sich gerade aufhält.
Der Literaturtipp: Umzug mit Umsicht
Fehler beim Umzugsmanagement können teuer werden. Mieter verschenken mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr, weil sie zu spät kündigen oder bereits beim Abschluss des neuen Mietvertrags Fehler machen.
Modernisierungsvereinbarung (2): Gutes Ende für das Märchenviertel
Dauerhafter Kündigungsschutz, Mietbremse und Sicherung von Einbauten der Mieter – der Kampf ums Märchenviertel war erfolgreich. Die Investoren haben Rücksichtnahme und Sozialverträglichkeit zugesichert. Erstritten wurde der Kompromiss von aktiven Bürgern, dem Mieterverein und einer kritischen Öffentlichkeit. Vom SPD-geführten Bezirksamt fiel die Mieterhilfe hingegen mager aus.
Makler-Befragung: Heruntergeschraubte Ansprüche
Wohnungssuchende sind zunehmend zu Kompromissen bereit. Der Negativeinfluss von Umgebungsfaktoren bei der Vermarktung sinkt, so die Studie „Marktmonitor Immobilien 2013“ des Internet-Portals „immowelt.de“.
I.U.T.-Tagung in Krakau: Bezahlbarer Wohnraum ist ein weltweites Anliegen
Ende Oktober trafen sich Mietervereine aus Europa und der ganzen Welt im polnischen Krakau zum Kongress der Internationalen Mietervereinigung I.U.T („International Union of Tenants“). Auch der Berliner Mieterverein war vertreten.
Der Buchtipp: Selbst ist der Mieter
Klemmende Türen reparieren, Fensterdichtungen anbringen oder beschädigte Badfliesen austauschen – in jedem Haushalt fallen solche kleinen Reparaturen an. Wer immer gleich eine Firma beauftragt, muss dafür viel Geld ausgeben.
Mietrecht
Vorbehaltlose Zahlung
Kammergericht vom 21.12.2012 – 8 U 286/11 –
Fehlerhafte Heizkostenabrechnung
LG Berlin vom 24.5.2013 – 63 S 339/12 –
Wohngemeinschaft
LG Berlin vom 28.8.2013 – 65 S 78/13 –
Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück
LG Berlin vom 26.9.2013 – 67 S 251/13 –
Berliner Mietspiegel
LG Berlin vom 26.9.2013 – 67 S 40/13 –
Betriebskostenpauschale
AG Charlottenburg vom 2.8.2013 – 220 C 32/13 –
Mängelbeschreibung
AG Mitte vom 16.9.2013 – 20 C 126/13 –
Fremdmieterzuschlag
AG Schöneberg vom 2.10.2013 – 6 C 306/13 –
Raumtemperatur
AG Potsdam vom 30.4.2012 – 23 C 236/10 –
Forum
SEPA-Lastschriftverfahren: Änderung bei der Einzugs-
ermächtigung für die Mitgliedsbeiträge
125 Jahre BMV:
Ein gelungener Tag, ob mit Anliegen oder ohne“
MieterMagazin 12/13
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07.05.2018