Was für den einen Müll ist, ist für andere ein durchaus noch zu gebrauchender Gegenstand. Wer nicht mehr benötigte Sachen verschenkt statt sie einfach wegzuwerfen, macht andere Menschen glücklich und hilft nebenbei, Ressourcen einzusparen.
Zwar gibt es zahlreiche Internetmarktplätze, wo man ein gebrauchtes Möbelstück, eine Zeitschriftensammlung oder ein ausgemustertes Fahrrad anbieten kann, doch zu allererst sollte man es in der Nachbarschaft versuchen. Oft findet sich durch einen Aushang im Hausflur oder am Schwarzen Brett im Supermarkt schnell und unkompliziert ein dankbarer Abnehmer. Nicht gerade die feine Art ist es aber, die Sachen mit einem Zettel „Zu verschenken“ in der Hofeinfahrt zu positionieren. Zumindest sollte man in diesem Fall sicherstellen, dass die angebotenen Gegenstände zügig entsorgt werden, falls sie niemand mitnimmt. Teuer wird es für den, der seine „Offerte“ im öffentlichen Raum platziert: Das Ordnungsamt hat dafür kein Verständnis und verhängt saftige Strafen.
Eine weitere Möglichkeit, Guterhaltenes oder Verwertbares gratis weiterzugeben, ist das Inserat. In Stadtmagazinen, Wochenblättern oder Kleinanzeigenmärkten sind Schenkanzeigen fast immer kostenlos. Vor allem Geräte wie Computer oder Drucker finden gerne Abnehmer, selbst wenn sie defekt sind. Nicht nur Leute mit knappem Portemonnaie und Bastler melden sich auf solche Anzeigen, sondern auch professionelle Händler. Das sollte egal sein, solange das elektronische Altteil nicht auf dem Müll landet, sondern zumindest ausgeschlachtet wird.
Es lohnt sich auch, selber die Kleinanzeigen zu studieren: Kirchengemeinden und andere karitative Einrichtungen sammeln regelmäßig Kleidung, Spielzeug oder Bücher. Vorteil: In der Regel werden die Sachen abgeholt. Eine andere Möglichkeit, bei der man sogar noch ein paar Euro verdienen kann, ist das Trödeln. Stadtteilzentren und Kirchen organisieren oft Flohmärkte, wo man kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr mitmachen kann. Auf kommerziell betriebenen Märkten ist mit Standgebühren von mindestens 20 Euro zu rechnen.
Gut erhaltene, funktionsfähige Dinge können auch in einem der beiden „Umsonstläden“ Berlins abgegeben werden. Das Prinzip dieser Läden: Jeder, der will, kann etwas vorbeibringen oder kostenlos mitnehmen. Allerdings: Ramsch ist nicht erwünscht!
Nicht ganz einfach ist es, Kleidung, die nicht mehr passt oder gefällt, loszuwerden. Zwar gibt es jede Menge Altkleidersammlungen, doch diese sind in letzter Zeit wegen ihres kommerziellen Charakters und für Entwicklungsländer häufig schädlichen Wirkens in Verruf geraten. Eine sinnvolle Alternative ist eine Spende an die Kleiderkammer einer Hilfsorganisation, beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz. Oder man organisiert im Bekanntenkreis eine Tausch- und Verschenk-Aktion. Tipp: Am Rande von Kindergeburtstagen zusammen mit anderen Eltern einen Spielzeug- und Kinderkleidungsbasar veranstalten.
Birgit Leiß
Tauschen und Verschenken im Netz
Die BSR hat einen kostenlosen Tausch- und Verschenkmarkt im Internet unter
www.bsr-verschenkmarkt.de eingerichtet.
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Umsonstläden:
Scharnweberstraße 29 (Friedrichshain)
Montag, Dienstag und Donnerstag von 17 bis 20 Uhr
Telefon 53 67 54 60
Brunnenstraße 183 (Mitte):
Mittwoch von 17 bis 19 Uhr, Donnerstag 16 bis 20 Uhr, Freitag 14 bis 18 Uhr
Telefon 0176-25 69 85 82
Deutsches Rotes Kreuz:
Liste der Berliner Kreisverbände mit Kleiderkammern
telefonisch erfragen beim Landesverband Berlin: Telefon 85 00 50
MieterMagazin 7+8/09
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01.11.2023