Etwa 60.000 Wohnungslose gibt es in Berlin, 7000 von ihnen fristen ihr Dasein auf der Straße. Auch ein Masterplan, wie diese Not beseitigt werden kann, ist vorhanden. Der stützt sich auf gute Ansätze und viele soziale Träger und Projekte. So gelingt es durchaus auch immer wieder, Menschen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Dennoch: Die Zahl der Notfälle steigt alarmierend. Und so stellt sich die Frage: Ist das Vorhaben, das Bundes- und Berliner Landespolitiker auf ihre Agenda gesetzt haben, die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden, realistisch? Zweifel daran sind erlaubt, sagt unsere Autorin, nachdem sie vor Ort in Berliner Hilfeeinrichtungen war und mit Betroffenen und Betreuenden gesprochen hat. Eine Reportage.
Daisy ist die erste, die den Besuchern aufgeregt entgegenspringt. „Ich hab sie seit ein paar Tagen“, erklärt Marina Meyer mit stolzer Freude. Sie nimmt das kleine Hündchen auf den Arm und bittet uns herein: „Und auch ich freue mich, wenn Besuch kommt.“ Den konnte die 61-Jährige nicht immer im eigenen Zuhause empfangen. Über fast zwei Jahrzehnte zählte sie zum großen Heer derer, die ohne eigenen Mietvertrag sind. Die entweder als verdeckt Wohnungslose von Bleibe zu Bleibe ziehen, die in Obdachlosenheimen leben oder auf der Straße kampieren.
Nach einem ersten gesamtdeutschen Überblick im Auftrag der Bundesregierung waren im Sommer 2022 fast 265.000 Menschen in der einen oder anderen Form wohnungslos oder akut von Wohnungslosigkeit bedroht. Um solche Not und Armut zu überwinden, forderte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG) bereits vor zehn Jahren konkrete Rahmenpläne auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene. Aber erst das EU-Parlament legte 2020 eine Zeitspanne fest und setzte damit ein ehrgeiziges Ziel: 2030 soll Obdachlosigkeit in allen Mitgliedsstaaten beseitigt sein. Dieser Herausforderung stellte sich Berlin 2021 mit einem eigenen Masterplan. Bereits davor gab die Stadt jährlich weit über 300 Millionen Euro für die Notversorgung wohnungsloser Menschen aus. Die Gelder flossen in die Unterbringung Wohnungsloser auf der Basis von Tagessätzen an private Anbieter wie etwa Pensionen, in Notunterkünfte, in die Kältehilfe, in Straßensozialarbeit und auch in medizinische Dienste.
Gelder an der falschen Stelle?
„Aber die Situation hat sich nicht nachhaltig verändert“, bilanzierte 2020 die damalige Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). Ihre Schlussfolgerung: Die Gelder müssten anders verteilt werden. Der Masterplan sollte den dafür notwendigen Paradigmenwechsel einleiten.
Ein neuer aktueller Bericht der „Qualitätsgemeinschaft Soziale Dienste“, ein Zusammenschluss von Caritas, Diakonie und weiteren gemeinnützigen Organisationen, macht allerdings deutlich: Das Problem ist in den darauffolgenden zwei bis drei Jahren nicht kleiner geworden: „Nach unserer Schätzung können wir derzeit von rund 60.000 Wohnungslosen in Berlin ausgehen“, sagt Kai-Gerrit Venske, Fachreferent für Wohnungslosenhilfe bei der Caritas. „Allein die Straßenobdachlosigkeit hat im letzten Jahr innerhalb unserer Projekte um rund 2600 Fälle zugelegt.“ Das müsse alarmieren, dürfe aber auch den Blick darauf nicht verstellen, dass es immer wieder gelingt, viele Menschen aus der Wohnungsnot herauszuholen.
Menschen wie Marina Meyer. Persönliche Tragödien haben zu ihrem sozialen Abstieg, in den Alkoholismus und schließlich in die Wohnungslosigkeit geführt. In den letzten elf Jahren lebte die gelernte Maurerin und einstige West-Berliner Hausbesetzerin in einer Obdachloseneinrichtung.
Housing First: Die Wohnung hat Vorrang
Allein wäre sie dort nie wieder herausgekommen. Für Menschen wie sie sind in der Gesetzgebung Hilfen verankert, wie zum Beispiel der § 67 des Sozialgesetzbuches XII (SGB XII). Der besagt, dass Leistungsberechtigte in sozialen Notlagen, die sich aus eigener Kraft nicht helfen können, bedarfsdeckend unterstützt werden. Eine dieser Hilfen ist das betreute Einzelwohnen, das aus einer Wohngruppe oder auch einer Trägerwohnung heraus ins eigene Zuhause führen soll. „Auf diese Weise lassen sich pro Jahr in Berlin mehr als 2000 Menschen wieder in mietvertraglich abgesichertem Wohnraum unterbringen, oder es kann ein drohender Wohnungsverlust abgewendet werden“, so der Fachreferent der Caritas-Wohnhilfe. Allerdings sind die Hilfen zeitlich begrenzt und an Bedingungen geknüpft: Betroffene haben eine Mitwirkungspflicht, müssen sich begleiten und beraten lassen, Hilfepläne etwa zu einer Schuldenregulierung oder auch einer medizinischen Behandlung akzeptieren und einhalten.
Marina Meyers Weg in ihre gemütliche Anderthalb-Zimmer-Wohnung führte nicht übers betreute Einzelwohnen, sondern über Housing First Berlin. Das Programm, entwickelt in den USA und erfolgreich angewandt in Finnland, war bereits 2018 als Pilotprojekt in der Hauptstadt gestartet worden. Jene, um die sich das Projekt kümmert, kommen nicht selten direkt von der Straße: „Es sind oft Menschen, die im betreuten Einzelwohnen durchgefallen sind“, erklärt Sebastian Böwe, Mitarbeiter bei Housing First. Etwa weil sie der Mitwirkungspflicht nicht gerecht werden wollen oder können oder auch weil sie viel mehr Zeit und Hilfe brauchen, um selbstständiges Wohnen wieder zu erlernen.
Bei Housing First steht die eigene Wohnung nicht am Ende eines oft langwierigen Betreuungsprozesses, sondern an dessen Anfang. Mit dem Wohnungsschlüssel und dem Mietvertrag erhalten Menschen, die bis dahin wohnungs- beziehungsweise obdachlos waren, sozialarbeiterische Begleitung, solange sie dies wünschen und es notwendig ist. Marina Meyer bekommt noch heute einmal in der Woche Besuch von einem Sozialarbeiter: „Dass ich meine Wohnung verliere, passiert mir nicht noch mal …“
Housing First ist ein betreuungsaufwendiges, aber ebenso nachhaltiges Programm: Von den 68 Frauen und Männern, die in den vergangenen fünf Jahren betreut wurden, leben heute 62 in ihren eigenen vier Wänden. Die müssen allerdings erst einmal am Wohnungsmarkt gefunden werden – gehören sie doch gerade zu dem Marktsegment, das auch vom Heer der Berliner Wohnungssuchenden am meisten nachgefragt wird: Klein und bezahlbar. In diesem Segment ist auch ein weiteres Hilfsmodell für die Versorgung Wohnungsloser unterwegs: das Geschützte Marktsegment. Seit 30 Jahren gibt es dafür einen Kooperationsvertrag, der von Wohnungsunternehmen, dem Land Berlin und den Bezirksämtern unterzeichnet ist und vor allem die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften verpflichtet, ein Kontingent an Wohnraum beispielsweise für Menschen aus betreuten Einrichtungen oder für Haftentlassene zur Verfügung zu stellen. 2500 Wohnungen fordert der Berliner Masterplan für 2024.
Um immer wieder auch Vermieter für Obdachlose zu finden, kooperiert der erfahrene Wohnungsscout Sebastian Böwe von Housing First mit landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, hält Kontakt zu Genossenschaften, börsennotierten Unternehmen und auch privaten Vermieterinnen. Um sie zu überzeugen, an eine als schwierig geltende Klientel zu vermieten, bietet das Programm neben einem Fonds für eventuelle Sachschäden auch andere Sicherheiten: „Wer einen Mietvertrag will, muss zustimmen, dass die Hausverwaltung sich bei Konflikten und Störungen des Mietverhältnisses direkt an uns wenden darf.“
Housing First, im Berliner Masterplan 2021 als ein Schlüsselprojekt verankert, und bisher vom Verein Berliner Stadtmission und Neue Chance gGmbH umgesetzt, wurde gerade unter der neuen schwarz-roten Koalition um vier neue Anbieter erweitert und steht jetzt mit 6,1 Millionen Euro im Berliner Doppelhaushalt 2022/2023. Das soll dazu beitragen, weg von einer womöglich dauerhaften Unterbringung hin zu einem dauerhaften selbstständigen Wohnen führen.
Corona hat Grenzen aufgezeigt
Für den alkoholabhängigen 62-jährige Michael Z. wäre das vielleicht nicht mehr in Frage gekommen. Der gelernte Drucker war 15 Jahre obdachlos. „Aus sechs Wohnheimen bin ich rausgeflogen“, erzählt er. Jedes Mal habe er seine Iso-Matte genommen und sei zurück auf die Straße gegangen.
Langjährigen Obdachlosen fiele es schwer, Hilfe anzunehmen, erklärt Sven Niederhofer, Sozialpädagoge bei der Diakonie. Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg leitet er eine mobile Beratung. Niederhofer und sein Team besuchen die Obdachlosen dort, wo sie ihre Zelte aufgebaut, die Matratzen ausgelegt, die Schlafsäcke ausgerollt haben: „Unser Motto ist: Stay in touch. Wir wollen mit den Menschen in Kontakt bleiben und Vertrauen herstellen.“
Michael Z. wurde nach 15 Jahren von einer Sozialarbeiterin von der Straße geholt. Sie sorgte dafür, dass er in einer Einrichtung in der Nostitzstraße unterkam. Das Wohnheim für alkoholabhängige Männer in Kreuzberg ist seit drei Jahren sein Zuhause. „Beheimatungsprojekt“ nennt es Ulrich Davids, der das Heim seit elf Jahren leitet. „Unsere Bewohner können bis an ihr Lebensende im Haus bleiben. Wir haben hier auch eine Sterbebegleitung.“ Die suchtakzeptierende Unterkunft mit Pflegebereich, vor 25 Jahren vom Pfarrer der Heilig-Kreuz-Kirche gegründet, sucht deutschlandweit ihresgleichen. Hier dürfen die Männer trinken: „Wer jahrelang alkoholabhängig war, braucht ein gewisses Level, um nicht auf Entzug zu kommen“, erklärt Heimleiter Davids.
Kosten und Leistungen nicht im Gleichgewicht
Die Bewohner werden sozialarbeiterisch und krankenpflegerisch betreut – von ehrenamtlichen Kräften. Die Bewohner leben fast ausschließlich in Einzelzimmern, das Heim hat 43 Plätze. Die sind immer voll belegt.
In vielen der Berliner Wohnunterkünfte, in denen weit mehr als 30.000 bedürftige Männer, Frauen und auch Familien nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) untergebracht sind, sehen die Standards meist anders aus: Mehrbett-Zimmer, kaum Begleitung und Betreuung. Dort gibt es viel zu wenig Fachpersonal, das Streit schlichten, Krisensituationen bewältigen, geschweige denn, die Untergebrachten auf ihrem Weg zurück in ein eigenes Zuhause begleiten könnte. Andererseits sind die jährlichen Kosten der oft privat betriebenen Heime mit einem Tagessatz um die 30 Euro pro Kopf enorm. Diese Kosten und Standards waren ein wichtiger Grund, dass 2020 die damalige Sozialsenatorin Elke Breitenbach die unterschiedlichen Häuser einem Qualitätscheck unterziehen und eine gesamtstädtische Steuerung in den Blick nehmen wollte. „Ich möchte die Menschen entsprechend ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gezielter unterbringen können“, hatte sie in einem Gespräch mit dem MieterMagazin erklärt (Ausgabe 11/2020, Seite 24: „Den Wildwuchs beenden“). Der „Wildwuchs“, wie sie es bezeichnete, ist bis heute nicht gelichtet, das Anliegen nicht umgesetzt worden.
Während nur Bedürftige mit einem Recht auf Sozialleistungen in den teuren Heimen unterkommen können, stehen die 1000 Notübernachtungsplätze in der Stadt allen Obdachlosen offen. 700 davon sind derzeit reine Kältehilfeplätze – auf niedrigstem Ausstattungs- und Versorgungslevel.
„Dort liegen die Leute teilweise nur auf Matratzen am Boden nebeneinander“, beschreibt Tanja Schmidt die Umstände. Seit 2018 gehört sie zur Leitung der Notunterkunft in der Storkower Straße im Bezirk Pankow, eine von acht ganzjährig geöffneten Einrichtungen in der Stadt. Betrieben wird sie vom Verein Strassenfeger, sie stellt 30 Plätze bereit. Obdachlose können hier ab 18 Uhr „einchecken“ und müssen das Haus am nächsten Morgen bis 8 Uhr wieder verlassen. Neben einem sauberen Bett erwarten sie Sanitärräume und eine Mahlzeit am Abend.
„Zu Corona-Zeiten sind wir an unsere Grenzen gekommen“, erklärt Tanja Schmidt. Das betraf sowohl die Arbeit ihrer zumeist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer – die zudem oft zu Corona-Risikogruppen gehörten – die Durchsetzung von Hygieneregeln sowie die Umstrukturierung des gesamten Hauses. Über Monate konnten nur zehn Übernachtungsplätze angeboten werden und statt eines Buffets mit gemeinsamem Essen gab es nur Lunchpakete.
„Besonders schlimm war, dass wir positiv Getestete – in der Regel wirklich Kranke – zurück auf die Straße schicken mussten“, so Tanja Schmidt.
„In der Zeit hab ich gemerkt: ich schaffe das nicht mehr“, erinnert sich Thorsten. Der 54-Jährige lebt seit zehn Jahren auf der Straße, seit der Zwangsversteigerung des Mietshauses, in dem er gewohnt hatte. „Der neue Besitzer hat alle rausgeklagt und rausgeekelt“, erzählt er. Zur Wohnungslosenhilfe des Bezirksamtes, wo man ihm hätte helfen müssen, ist er dennoch nicht gegangen: „Mir war alles egal. So bin ich eben auf die Straße gezogen.“
Bis zur Pandemie habe er ganz gut in seinem Zelt leben können. Dann aber waren die Clubs geschlossen, Thorsten fehlte das Geld vom Flaschensammeln. Zur Streetworkerin Zuza Maczynska von Gangway hatte er Vertrauen und bat sie um Hilfe. Er wohnt zwar noch immer in seinem Zelt, aber mittlerweile besitzt er wieder einen gültigen Ausweis, hat seinen Führerschein zurück, ist krankenversichert – und bezieht Leistungen vom Jobcenter. Dazu arbeitet er in einem Zwei-Euro-Job und kocht mit anderen für Obdachlose. Ihre „Radtour“ gibt einmal pro Woche Essen an einem Standort in Kreuzberg aus. Dabei merken sie: Der Druck auf der Straße nimmt zu.
Der Drogenkonsum hat sich verändert
„Seit Corona hat sich der Drogenkonsum verändert“, berichtet Zuza Maczynska. „Es wird mehr Crack konsumiert, das macht aggressiver.“ Vor allem jedoch hat sich die Zahl der Obdachlosen deutlich nach oben bewegt: Bis zu 7000 Menschen, schätzt der Verein Gangway, leben mittlerweile auf den Straßen von Berlin. Deutschlandweit, so der Wohnungslosenbericht des Bundes, waren es im vergangenen Jahr 37.400.
„Grundsätzlich finde ich es gut, dass wir diese Zahlen kennen“, sagt Kai-Gerrit Venske von der Caritas. „Aber ich würde mir wünschen, dass wir uns das Ziel setzen, diese Zahlen auch Stück für Stück zu reduzieren.“ Wie sonst könne man das große Vorhaben, Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 beseitigen zu wollen, erreichen – ja überhaupt als positive Absicht ernst nehmen?
Das MieterMagazin hätte gerne darüber mit der Sozialsenatsverwaltung (SenASGIVA) gesprochen. Die Bitte um ein Interview wurde abgelehnt: „… leider sind wir zurzeit alle sehr damit beschäftigt, die dynamische Situation bei der Unterbringung geflüchteter Menschen zu organisieren“, lautete die Begründung.
Zuza Maczynska macht diese Art von rigoroser Prioritätensetzung wütend. Vor allem, wenn sie an die Menschen aus Osteuropa denkt, für die kein Krieg die Migrationsursache war, sondern das Versprechen auf Arbeit. Nach Maczynskas Einschätzung machen sie etwa die Hälfte aller Straßenobdachlosen aus.
„Es wird behauptet, die nisten sich in unsere Hilfesysteme ein. Die Wahrheit ist: Nachdem sie keinen Job bekommen haben, gehen sie den Weg in die Obdachlosigkeit. Diese Menschen könnten gar keine Hilfssysteme ausnutzen, denn sie haben zumeist keine Ansprüche auf soziale Leistungen.“ Zuza Maczynska: „Wenn Politiker über die Beendigung von Obdachlosigkeit reden, hat man diese Menschen gar nicht im Visier – sie werden ganz einfach vergessen.“
Rosemarie Mieder
Sicherheit für Straßenobdachlose
24/7-Einrichtungen (ganztägige Notübernachtungen für Volljährige, unabhängig von Nationalität, Sprach- und Kulturzugehörigkeit, Geschlecht und Religion) sind:
SuN – Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach
(Stadtmission, 88 Plätze, mit zwei neuen Standorten ab Dezember)
24/7 Notunterkunft für wohnungslose Frauen Kreuzberg
(FSD Stiftung zur Förderung sozialer Dienste Berlin, 65 Plätze), Hallesches Ufer 30
Die Ambulanz der Berliner Stadtmission behandelt Obdachlose bei unterschiedlichsten Erkrankungen und Verletzungen. Allgemeine Sprechstunden: dienstags von 16 Uhr bis 20 Uhr und freitags von 11 Uhr bis 15 Uhr. Sie befindet sich nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt in der Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68.
Frostschutzengel ist eine aufsuchende mehrsprachige Beratung für wohnungslose Menschen aus EU-Ländern und Deutschland zu Hilfsmöglichkeiten und einer Verbesserung der Lebenslage. Informationen über Orte der Beratung unter: www.frostschutzengel.de
rm
Nach Redaktionsschluss hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bekanntgegeben, dass sie ihre überarbeiteten Wohnungsbauförderungsbestimmungen um eine Förderung für Wohnungen ergänzen wird, die von Wohnungslosigkeit Betroffenen („besondere Bedarfsgruppen“) vorbehalten sein werden. Dafür können private und öffentliche Bauherren einmalige Zuschüsse von 300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in Anspruch nehmen. Die Miethöhe wird bei 7 Euro pro Quadratmeter liegen (nach Fördermodell 1) beziehungsweise sich bei Umsetzung nach Housing First oder im Geschützten Marktsegment nach den AV Wohnen richten.
Das MieterMagazin wird in seiner nächsten Ausgabe berichten.
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01.12.2023