Ob sich kleine Schäden an Holztüren einfach ausbessern lassen oder eine komplett neue Lackierung nötig ist, ob die Tapete noch einen Anstrich verträgt und wie die Wand wieder wie neu aussieht – mit solchen technischen Fragen kennen sich erfahrene Malermeister am besten aus. Zwei dieser Experten beraten zu günstigen Konditionen als externe Fachleute Mitglieder des Berliner Mietervereins.
Zum Thema Schönheitsreparaturen hat es in den vergangenen Jahren viele Gerichtsurteile zugunsten von Mietern gegeben. Doch wer glaubt, nun prinzipiell nicht renovieren zu müssen, liegt falsch. Nur bestimmte Schönheitsreparatur-Klauseln im Mietvertrag sind ungültig. Eine Rechtsberatung beim Mieterverein steht deshalb an erster Stelle, wenn es um die Frage geht: Renovieren – ja oder nein?
Müssen Schönheitsreparaturen aber ausgeführt werden, dann stehen die Malermeister Joachim Lentz und Dieter Binger Mitgliedern des Mietervereins mit Rat und Tat und langjähriger Erfahrung zur Seite, wenn es um die fachkundige Beurteilung notwendiger Arbeiten geht. Bei Bedarf erstellen sie auch ein Gutachten.
„In den meisten Fällen werde ich zu Rate gezogen, um festzustellen, welche Renovierungsarbeiten überhaupt ausgeführt werden müssen“, sagt Binger. „Manchmal ist es auch gar nicht nötig, neu zu tapezieren, obwohl der Vermieter das natürlich gerne hätte“, ergänzt Lentz. Solche Beurteilungen lassen sich unkompliziert vornehmen und ersparen Mietern unnötige Arbeit und Kosten. „Häufig werden drohende Streitigkeiten rasch beigelegt, wenn Vermieter erfahren, dass ein Gutachter des Mietervereins sich die Wohnung angesehen hat“, ist Bingers Erfahrung.
Gefragt sind Lentz und Binger auch, um die Kosten einer Renovierung einzuschätzen. Wird mit dem Vermieter über eine finanzielle Ablösung der Renovierungsverpflichtung verhandelt, bietet der Kostenvoranschlag der Handwerker Orientierung. „Will der Vermieter zum Beispiel 10000 Euro für die Renovierung haben, ich habe die Kosten aber viel niedriger eingeschätzt, kann der Mieter sich wehren“, erklärt Lentz.
Haben die Mieter bereits renoviert, beurteilen Lentz und Binger nach bestem Wissen und Gewissen, ob die durchgeführten Arbeiten dem erforderlichen Standard entsprechen. Man habe auch schon erlebt, erzählt Lentz, dass Mieter so laienhaft renoviert haben, dass sie es besser gelassen hätten. „Da wäre der alte Zustand mit ein paar professionell ausgeführten Ausbesserungen die bessere Lösung gewesen.“ Ist bei den Arbeiten geschludert worden, kann der Experte eine fachgerechte Renovierung natürlich nicht bestätigen.
Für Ausbesserungsarbeiten bietet Lentz stundenweise auch seine praktische Hilfe an. „Eine Holztür, die nur einige kleine Lackschäden hat, muss häufig nicht komplett überarbeitet werden.“ Wenn da ein Profi tätig werde, würden die Ausbesserungen selbst dem Fachmann nicht auffallen.
Kristina Simons
Malermeister Joachim Lentz,
Tel. 615 34 75, mobil: 0170 906 18 54;
Maler- und Lackierermeister Dieter Binger,
Tel. 302 28 65
Eine Besichtigung mit Beratung kostet zwischen 75 und 92 Euro. Ein Gutachten – möglicherweise notwendig für eine gerichtliche Auseinandersetzung – beläuft sich auf 180 bis 300 Euro. Mehrkosten bei besonderem Aufwand müssen individuell vereinbart werden.
MieterMagazin 7+8/10
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16.04.2017